X-Window-Desktop fernsteuern per Shell-Skript und VNC

Seite 5: Fallstricke

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Wir haben das Skript auf Rechnern ausprobiert, die mit den Linux-Distributionen Grml (Debian Sid), Ubuntu 7.10, Suse 10.1 und Mandriva laufen. Dabei traten auf Grml, Ubuntu und Suse keine Probleme beim Verbindungsaufbau auf. Unter einem KDE-4-Desktop auf Mandriva-Linux startete das Skript zwar, der Client zeigte den entfernten Desktop auch kurz an, doch anschließend beendete sich der VNC-Server sofort. Wir konnten allerdings den Grund dafür nicht ausfindig machen, ein KDE 3 auf demselben System arbeitete wie erwartet.

Linux-Installationen auf denen ein 3D-Desktop arbeitet, machten anfangs ebenfalls Probleme. Fenster konnte man nur sehr zäh über den Desktop schieben und auch die Maus- und Tastatureingabe hakelte etwas. Abhilfe schaffte der zusätzliche x11vnc-Parameter -noxdamage. Der VNC-Server x11vnc schaltet anscheinend unter X die Tastenwiederholrate aus, sodass das Skript sie nach der Sitzung oder bei Programmende mit xset r on wieder anschaltet.

Weitere Probleme können auf Systemen auftauchen, die das Verzeichnis /tmp mit dem Mount-Parameter noexec einbinden und damit die Ausführung von Programmen unterbinden. Verlegt man den Basispfad aus X11VNC_DIR in ein für den Benutzer beschreibbares und nicht mit noexec eingebundenes Dateisystem wie beispielsweise $HOME, sollte sich die Klippe umschiffen lassen. Schwerwiegender können jedoch die Linux-Sicherheitsmechanismen AppArmor oder SELinux sein: Sie unterbinden das Ausführen unbekannter Programme, sodass das Skript und x11vnc vor die Wand laufen. Abhilfe ist hier nur mit Administratorrechten möglich. (rek/c't) ()