iframes – der heilige Gral bei verteilten Webanwendungen

Seite 5: Fazit: Pro und Kontra

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iframes sind definitiv mehr als ein Relikt aus der Vergangenheit. Allerdings sind auch sie nicht in jedem Fall die geeignete Lösung – für jeden Anwendungsfall ist die am besten passende Technologie auszuwählen. Eine Single-Page-Applikation ist beispielsweise nicht immer erforderlich, häufig lässt sich mit dem Hyperlink-Ansatz eine Menge Arbeit einsparen. Für kleinere Systeme eignen sich Web Components, für größere Systemlandschaften mit vielen Teams spielen iframes ihr Potenzial aus.

Dabei kann die IFrameBridge eine der großen Herausforderungen bei dem Einsatz von iframes abnehmen: das Handling der Kommunikation. Die gezeigten Beispiele in TypeScript vermitteln die Grundidee und sind leicht auf andere Sprachen wie JavaScript oder Dart zu übertragen.

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Pro und Kontra

Anforderungen, die für den Einsatz von iframes sprechen:

  • Hohe Isolation: Fehler einer Microservice-Benutzeroberfläche wirken sich nicht auf die anderen Oberflächen aus.
  • Unabhängiges Deployment: Die einzelnen Benutzeroberflächen lassen sich vollständig unabhängig voneinander deployen.
  • Technologieunabhängigkeit: Jede Benutzeroberfläche lässt sich mit eigenem Technologie-Stack realisieren.
  • Integration zur Laufzeit: Der Quellcode der zu integrierenden Benutzeroberflächen muss nicht vorliegen.

Anforderungen, die gegen den Einsatz von iframes sprechen:

  • Styling: Hohe Anforderungen an ein einheitliches Styling über die gesamte Anwendung.
  • Ladezeiten-Optimierung: Jeder Microservice liefert die Benutzeroberfläche mit eigenen, teilweise redundanten Bibliotheken aus. Dies führt zu größeren Datenmengen, die zum Endanwender übertragen werden müssen und gegebenenfalls längere Ladezeiten nach sich ziehen.

Dr. Sebastian Bindick
ist IT-Architekt in der Volkswagen Group IT. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen moderne Architekturen, Web-Technologien, Testautomatisierung und Computational Engineering. Er ist Autor von Fachartikeln, hält Vorträge auf IT-Konferenzen und ist Gastdozent an verschiedenen Universitäten.

Marcel Aurich
ist als Domänenarchitekt bei der Volkswagen Group IT tätig. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen API-Design, RESTful Webservices und Cloud Computing. (map)