Aus der Praxis: Die Top-20 der Umsatzsteuer-Fehler, Teil IV

Jeden Monat geben die Experten von steuerberaten.de auf heise resale praxisnahe Steuertipps für Unternehmer. Das Thema im Januar sind die häufigsten Fehler, die Unternehmer bei ihrer Umsatzsteuererklärung machen.

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Von
  • Marzena Sicking

Jeden Monat geben die Experten von steuerberaten.de auf heise resale praxisnahe Steuertipps für Unternehmer. Das Thema im Januar sind die häufigsten Fehler, die Unternehmer bei ihrer Umsatzsteuererklärung machen.

16. Die elektronische Rechnung – Was hat es damit auf sich?


Gerade Mobilfunkunternehmen versenden gerne elektronische Rechnungen. Doch nicht immer berechtigen diese Rechnungen zum Vorsteuerabzug. Denn nur Rechnungen mit einer qualifizierten elektronischen Signatur nach dem Signaturgesetz berechtigen dazu. Im schlimmsten Fall sind die Vorsteuern, die aus den Rechnungen ohne elektronische Signatur stammen, an das Finanzamt zurückzuzahlen.

Dipl.-Kfm. Ralf Müller von Baczko, Steuerberater. Als studierter Betriebswirt hat Ralf Müller von Baczko 1987 die Kanzlei MVB & CIE. Müller von Baczko, Steuerberatungsgesellschaft mbH mitbegründet und als Hauptgeschäftsführer geleitet. Ab 1990 expandierte Müller von Baczko mit mehreren Niederlassungen bundesweit. Der vielfach musisch begabte Familienvater ist der geistige Vater des Konzepts und Geschäftsführer von steuerberaten.de.

17. Falls sie schon einmal etwas von einem Herrn Seeling gehört haben... das Modell ist zum 1.1.2011 gestorben

Leider ist dieses Modell in Kürze Vergangenheit. Hier konnte der Unternehmer sein Einfamilienhaus, das er zu mindestens zehn Prozent unternehmerisch nutzt, seinem Unternehmensvermögen zuordnen. Und damit erhielt er die vollen Vorsteuern erstattet. Dies war natürlich attraktiv bei Neubauten, denn hier kommen große Summen an Vorsteuern zusammen. Allerdings musste der Unternehmer dann die Vorsteuern für den nichtunternehmerischen Bereich (z.B. 89%) über zehn Jahre zurückzahlen. Also war es kein Geschenk, sondern eher ein zinsloses Darlehen.

18. Die Organschaft

Als Organschaft werden mehrere Unternehmen bezeichnet, die so ineinander verflochten sind, dass sie nach außen als ein Unternehmen auftreten bzw. erscheinen. Hierdurch sind die Umsätze zwischen den einzelnen Unternehmen der Organschaft nicht steuerbar und daher ist ohne Umsatzsteuer abzurechnen.
Meistens kommt die Organschaft erst im Rahmen einer Betriebsprüfung zu Tage.

19. Der Neuwagen aus dem EU-Ausland

Wird ein Neuwagen zu günstigen Konditionen im europäischen Ausland gekauft, erhält der Kunde diesen sogar ohne Umsatzsteuer. Das klingt erst Mal gut. Doch wie Sie sich wahrscheinlich denken können, kann man ein Auto nicht einfach umsatzsteuerfrei kaufen. Denn wird das Auto dann nach Deutschland gebracht, um es dort zu fahren, möchte das deutsche Finanzamt die Umsatzsteuer. Der Autokäufer muss diesen Vorgang erklären. Und dies ist unabhängig davon, ob er Unternehmer ist oder nicht!

20. Kleinunternehmer können manchmal doch ganz schön groß sein!

Kleinunternehmer sind nicht unbedingt klein. Abhängig ist die Eigenschaft der sog. Kleinunternehmer vom Umsatz. Liegt der Vorjahresumsatz nicht über 17.500 Euro und der voraussichtliche Umsatz des laufenden Jahres nicht über 50.000 Euro, kann zur Kleinunternehmerregelung optiert werden. Das kann dann auch ein Unternehmen mit zwölf Angestellten sein. Kleinunternehmer müssen keine Umsatzsteuer abführen. Gleichzeitig dürfen sie allerdings auch keine Umsatzsteuer aus Eingangsrechnungen als Vorsteuer abziehen. Zur Abgabe einer Umsatzsteuererklärung sind sie aber dennoch verpflichtet.(Marzena Sicking) / (map)

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(masi)