COS gerettet – Api übernimmt den Distributor

Der Aachener Distributor api gliedert die COS als neue Gesellschaft in den Konzern ein. Damit ist die Zukunft des insolventen Distributors gesichert. Christoph Runge, api Niederlassungsleiter, wird mit Werner Dao gemeinsam die Geschäfte führen.

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Von
  • Robert Höwelkröger

Werner Dao bleibt als einer von zwei Geschäftsführern bei COS

(Bild: COS)

Aufatmen in Pohlheim. Die 25 Mitarbeiter bei COS haben wieder eine Zukunftsperspektive. Denn wie zu vermuten war, hat Achim Heyne, Geschäftsführer des Achener Distributors api Computerhandels GmbH, zugeschlagen. Er nutzte die Möglichkeit, einen weitestgehend auf Vertriebsmitarbeiter zusammen geschrumpften insolventen Distributor aus der Verbindung mit dem ebenfalls unter Insolvenzantrag stehenden Grossisten Devil herauszulösen. Die COS wird ab 1. Juli als eigenständige Gesellschaft – COS Computerhandels GmbH – in den api-Konzern integriert. Damit könne "die Belieferung der Kunden wieder aufgenommen werden."

Dao hoffte auf separaten Verkauf

Für Werner Dao war bereits seit Längerem klar, dass COS separat verkauft beziehungsweise übernommen werde. Schließlich bestehe das Team nur aus Vertrieblern. Backoffice, Logistik und sonstige Bereiche wurden in der Vergangenheit über den Distributor Devil in Braunschweig abgewickelt. Damit haben sich seine Erwartungen erfüllt. Mehr noch, die Marke COS bleibt erhalten – und Dao im Geschäft. Er hatte im März dieses Jahres die Geschäftsführung bei COS übernommen.

Christoph Runge in der Geschäftsleitung

Christoph Runge wird neuer Geschäftsführer der COS Computerhandels GmbH.

(Bild: W. Kühn)

Sechs Wochen nach dem Insolvenzantrag wird der Pohlheimer Grossist als eigenständige Firma mit eigenem Management seine Geschäftstätigkeit fortführen können. Geleitet wird die neue COS weiterhin von Werner Dao und neuerdings von Christoph Runge. Damit hat api-Konzernchef Achim Heyne einen erfahrenen Manager aus dem eigenen Haus an den Schalthebel in Pohlheim gesetzt.

Runge leitet seit 2010 für api die Niederlassungen in Linden (dem früheren Sitz von COS) und Pohlheim. Zuvor war er als Einkaufsleiter Software und Printing tätig. Zudem verfügt er über langjährige COS-Erfahrungen. Zwischen 2007 und 2009 war er als Einkaufsleiter und Prokurist bei COS verantwortlich.

COS greift auf Backoffice und Logistik bei api zurück

Die neue COS wird, ebenso wie bei Devil, die Bereiche Einkauf, Buchhaltung, Logistik und Finanzierung über die Konzernmutter api abwickeln. In Pohlheim werde am, wie es heißt "altbewährten Konzept", mit dedizierten Ansprechpartnern für die Fachhandelskunden festgehalten. Darauf lege auch api-Chef Heyne Wert.

Geplant sei, dass die COS während der Anlaufphase zunächst auf das gesamte api-Warensortiment zurückgreifen könne. Später werde eine Selektion oder auch Erweiterung des Portfolios auf Nachfrage der Kunden erfolgen. In einem ersten Schritt wolle man jetzt die Kunden informieren, vor allem zu Fragen wie Liefer- und Servicebedingungen sowie Gewährleistungsansprüche.

Api-Chef Heyne baut auf Synergieeffekte

Baut auf hohe Kundenbindung der COS bei Systemhäusern und Fachhandel, Achim Heyne, Geschäftsführer api Computerhandels GmbH.

(Bild: W. Kühn)

Für Achim Heyne war offensichtlich ausschlaggebend, dass es sich bei der COS um "ein gut eingeführtes Unternehmen mit einer hohen Bindung zu Kunden in den Segmenten Systemhaus und Fachhandel" handle. Weiter sei er überzeugt von der Kombination des Waren- und Dienstleistungsangebotes der api auf der einen Seite und einen motivierten Team in Pohlheim. COS werde sicherlich "bald eine höchstmögliche Kundenzufriedenheit erreichen und einen wesentlichen Beitrag zum Konzern leisten." Ähnlich beurteilt auch Christoph Runge den Neuerwerb in der api-Gruppe: "Beide Firmen ergänzen sich wunderbar in ihren Stärken, so dass wir hier wirklich von der vielbeschworenen Win-Win-Situation sprechen können." Außerdem habe ihn "als alten COS-Mann mit Herz und Seele die neuerliche Insolvenz der COS persönlich betroffen." Nun müsse die Zusammenarbeit der Mannschaften in Pohlheim und Aachen möglichst schnell organisiert werden, um "am 1. Juli die Belieferung unserer Kunden aufnehmen" zu können.

"Wirklich glücklich über diese Lösung", zeigte sich Werner Dao zum Fortbestand der COS in einer neuen Firmengruppe. Man habe, so der Geschäftsführer, in der Vergangenheit zwar intensive Verhandlungen mit Interessenten geführt, doch hätte sich bereits nach kurzer Zeit gezeigt, dass sich die Gespräche in Richtung api bewegten. (map)
(roh)