Deutschland als Innovationsstandort unter den Top-10

Deutschland gehört noch immer zu den Ländern mit den besten Innovationsbedingungen. Allerdings könnte der Fachkräftemangel noch zu einem Problem werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Die Arbeitskraft in Deutschland ist teuer, die Bürokratie ein unüberwindbares Hindernis, das Steuersystem kompliziert und die Mieten für Gewerbeflächen sind sowieso zu hoch: es sind immer wieder die gleichen Kritikpunkte, die in Zusammenhand mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland fallen. Doch so schlecht ist es um diesen auch im internationalen Vergleich gar nicht bestellt, wie der "INSM-Innovationsmonitor 2012" zeigt, bei dem die Innovationsbedingungen von insgesamt 28 OECD-Ländern verglichen wurden. Hier sicherte sich Deutschland den sechsten Platz.

Demnach sind Arbeitskräfte mit einer technischen Berufsausbildung und technisch-naturwissenschaftliche Akademiker die große Stärke Deutschlands, wenn es um die Bewertung der Qualität als Innovationsstandort geht. Umso schwerer könnte sich dann allerdings auch der Fachkräftemangel bei jungen Spitzentechnologieunternehmen auswirken, wenn es die deutsche Politik nicht schafft, das Problem erfolgreich zu bekämpfen. So müsse die Zahl der Studierenden in den technischen Fächern erhöht und der Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte erleichtert werden, so die Ergebnisse der Studie, die vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt wurde.

Noch sieht es aber gut aus für Deutschland. Noch besser stehen beim Thema Innovation aber Finnland, Schweiz, Korea, Dänemark und Kanada dar. Die USA erreichten nur eine Platzierung im Mittelfeld. Am Schlechtesten haben die Türkei, Griechenland, Italien, Portugal, Irland und Spanien abgeschnitten. Da unter den Schlusslichtern viele Euro-Krisenländer sind, ziehen die Initiatoren der Studie daraus auch den Schluss, dass es einen Zusammenhang zwischen der Innovationskraft und dem Bonitätsrating gibt. "Unter den besten acht Ländern im Innovationsranking erreichen sieben eine AAA-Bewertung ihrer Länderbonität. Unter den letzten elf Plätzen weist kein Land dieses Rating auf,“ erklärt Dr. Hans-Peter Klös, Geschäftsführer des IW Köln.

Doch auch die "Sieger" unter den europäischen Staaten können sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, denn China holt auf. So seien bei den innovationsrelevanten Wettbewerbsfaktoren enorme Fortschritte gemacht worden, indem z.B. ein modernes Patentrecht eingeführt wurde, dass die Erfindungen der dort ansässigen Unternehmen besser schützt. “Als Konsequenz wird China von einem gefürchteten Imitator zu einem ernstzunehmenden Innovationskonkurrenten“, so Dr. Hans-Peter Klös.

Weitere Ergebnisse des INSM-Innovationsmonitors finden Sie im Internet unter www.insm.de (masi)