Die Verbraucher wollen wieder Geld ausgeben

Ein neuer Trendindikator zeigt die aktuelle wirtschaftliche Lage der Verbraucher auf. Ergebnis: Schulden hat man immer noch, aber die Bereitschaft neue zu machen, steigt auch.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

(Bild: Creditreform)

Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform ist bekannt dafür, dass sie die finanzielle Situation von Verbrauchern und Unternehmern genau analysiert. Zu ihrem regelmäßig veröffentlichten Insolvenzbarometer ist in diesen Tagen ein neuer Trendindikator hinzugekommen, der Schuldner Klima-Index Deutschland (SKID), der die wirtschaftliche Lage der Verbraucher aufzeigt.

Aktuell liegt der SKID bei 108,8 Punkten, für das Frühjahr hat man rückwirkend 103,2 Punkte gemessen. Dabei steht ein Index über 100 Punkte für eine eher entspannte Überschuldungslage der Verbraucher; ein Index unter 100 Punkten würde bedeuten, dass die finanzielle Lage kritisch ist. Je höher der Index, desto entspannter also die Lage und desto höher auch die allgemeine Kaufbereitschaft.

Im Sommer 2011 zeigten sich die Konsumenten hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Lage demnach optimistisch: 40 Prozent der Verbraucher beurteilen ihre eigene erwartete wirtschaftliche Lage als "gut" bis "sehr gut" (Frühjahr 2011: 29,8 Prozent). Zugleich ist der persönliche Schuldenstress bei den Bundesbürgern zurückgegangen: Nur noch jeder neunte Bundesbürger (Frühjahr 2011: 10,0 Prozent) empfindet häufig das Gefühl, ihm könnten seine finanziellen Verbindlichkeiten "über den Kopf wachsen". Von Kaufzurückhaltung aber dennoch keine Spur: Gleichzeitig geben nämlich fast ein Drittel der Verbraucher eine gestiegene Bereitschaft an, neue Kredite in Anspruch zu nehmen.

Bei dieser Einstellung der Verbraucher ist die Lage für den Handel also weiterhin gut, im Winter wird sie vermutlich noch besser. Denn wie die Experten der Creditreform festgestellt haben, gibt es auch bei der Kaufbereitschaft eine Art "Sommerloch". Hat man bisher noch geglaubt, in der Urlaubszeit sitze das Geld besonders locker, zeigen die Statistiken, dass gerade in der Sommerzeit eher weniger konsumiert wird und stattdessen die Bereitschaft zu sparen steigt. Im Sommer legen die Konsumenten also eher Geld beiseite – für größere Anschaffungen. Die Quote der Sparer liegt derzeit bei 35,8 Prozent. Im Winter 2010/11 lag die Sparneigung noch bei 32,1 Prozent. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)