Die besten Standorte für den Handel

Berlin mag ja bei Jugendlichen und Kreativen derzeit besonders "hip" sein, aber wenn es um knallharte Geschäfte geht, kommt an München keiner vorbei. Die bayerische Metropole ist die Spitzenadresse für den Handel und liegt beim "Einzelhandelsumsatz" mit 7.170 Euro im Jahr und "Flächenproduktivität" mit 5.727 Euro im Jahr ganz klar auf Platz 1 der deutschen Metropolen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der GfK GeoMarketing, die gemeinsam mit dem Wirtschaftsmagazin "Der Handel" durchgeführt wurde. Bei der Suche nach den besten Handelsstädten Deutschlands kamen die Analysten teilweise zu überraschenden Ergebnissen.

So landete Leverkusen, eine Stadt, die eher als Industriestandort am Rhein bekannt ist, in der Kategorie "Einzelhandelsumsatz" unter den Top 5 der Städte mit 100.000 bis 300.000 Einwohner. Tatsächlich verzeichnete Leverkusen in den Jahren 2005 bis 2010 ein Umsatzplus von 7,8 Prozent.

Einen noch größeren Anstieg hat nur noch Ingolstadt zu verzeichnen, hier stieg der Einzelhandelsumsatz zwischen 2005 und 2010 um 9,1 Prozent. Allerdings ist es leider nicht so, dass die Einwohner neuerdings mehr Geld bei den alteingesessenen Firmen ausgegeben haben. Für den Boom sind nach Schätzungen der Experten jeweils ein neues Einkaufscenter in der Innenstadt bzw. das Factory Outlet Center vor den Toren der Stadt verantwortlich. Kleine Händler, die sich nicht mitten in diesen Hotspots befinden, haben heute also wohl noch weniger Kundschaft.

Wer nach reicher Kundschaft späht, sollte seinen Shop vorzugsweise in Bad Homburg eröffnen. Laut Analyse gibt es in keiner anderen Stadt Deutschlands eine derart hohe Einzelhandelskaufkraft wie hier. Demnach stehen den rund 52.000 Einwohnern des Kurortes pro Kopf und Jahr rund 6.700 Euro für den Konsum zur Verfügung. Das ist sind sogar 300 Euro mehr als in München. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)