Mehr Gehen als Kommen bei Also Actebis

Unternehmensfusionen führen zu vielen Veränderungen – speziell beim Personal. Und ganz besonders bei Also-Actebis. Da wurden 2011 viele Stühle gerückt und ebenso viele Schreibtische geräumt – bis hin zu dem von Deutschland-Chef Michael Dressen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Lenkt die Geschicke von Also-Actebis: Gustavo Möller-Hergt

(Bild: Also-Actebis)

Von wegen Nachrichtenflaute. Im zurückliegenden Jahr sorgte allein schon ein Unternehmen für regelmäßige Überraschungen: Der neugeformte Distributionsmulti Also Actebis. Nahezu im Wochentakt gab es erst Neues zum Zusammenschluss zu berichten, so wie Mitte Januar, als die Fusion unter Dach und Fach war und im Mai offiziell davon, dass der Konzern mit einem Umsatz von 6,8 Milliarden Euro die Nummer drei in Europa repräsentiert, später dann zu aufsehenerregenden Personalien. Mit der Fusion hatte Also Actebis schon mal für klare Positionen in einem Markt gesorgt, der in Deutschland eigentlich recht gut aufgeteilt war. Ingram Micro vornweg und dahinter – in leichtem aber stetigem Gerangel um Platz zwei – Tech Data und Actebis.

Und wie es nun mal so ist, wenn zwei große Unternehmen zu einer Einheit zusammengeschlossen werden: Das Personalkarussell beginnt Fahrt aufzunehmen. Im Fall Also Actebis mit stetig zunehmender, schwindelerregender Geschwindigkeit. Das Tempo war zuletzt so hoch, dass kaum mehr feststellbar war: Wer ist denn nun noch da? Wer kommt wohin? Wer ist der Nächste? Wer kann das Karussell jemals wieder abbremsen?

(Vorläufiger) Abschied aus der Distribution: Michael Dressen

(Bild: Also)

Sicherlich die spektakulärste Personalie unter dem neuen Konzern-COO Gustavo Möller-Hergt war Michael Dressen. Rund sechs Jahre leitete er die Geschäfte von Also in Straubing. Mit der Fusion wurde er im Februar zum Geschäftsführer Also Actebis in Deutschland und Österreich ernannt. Doch Ende Juli schlug die Lust in Frust um am neuen Distributionsgebilde. Dressen räumte seinen Schreibtisch und Möller-Hergt übernahm in Personalunion die Geschäftsführung für die beiden Regionen.

Doch vor und nach Dressen gab es in Straubing und Soest ein so reges Stühlerücken, dass selbst aufmerksamen Beobachtern gelegentlich die Übersicht verloren gehen konnte. Als da wäre Uwe Neumeier, der sich Ende Januar als Geschäftsführer Actebis Peacock verabschiedete. Ein Grund: Mit der Fusion hätte Neumeier an Dressen berichten müssen. Ein weiterer Abgang fand mit Thomas Kaspar im Mai statt. Kaspar, vor der Fusion in der Also-Geschäftsführung angesiedelt, war nach dem Zusammenschluss Vertriebsleiter des neuen Konzerns. Doch eben nur für kurze Zeit. An seine Stelle trat Guido Wirtz, der zuvor Vertriebsleiter bei Actebis Peacock war.

Die Personalrochade in Straubing und Soest sorgte vor allem bei den beiden Broadlinern Ingram Micro und Tech Data für einige erfreuliche Neuzugänge. Einer davon war Christian Schneider, ebenfalls zuvor im erweiterten Kreis der Also-Geschäftsführung. Im Juni verlegte er seinen Arbeitsplatz nach Dornach zu Ingram. Dort leitet er seither den SMB-Vertrieb. Und beim Münchener Mitbewerber Tech Data fand Manfred Cordes einen neuen Schreibtisch. Der ehemals Zuständige für den HP-Vertrieb bei Actebis leitet seit Juli die Business Unit HP beim Tech Data Value Add Distributor Azlan.

Nach diesen und vielen weiteren Abgängen und Verschiebungen, vor allem auch in Vertrieb und Einkauf, bleibt abzuwarten, ob sich die Situation bei Also Actebis im kommenden Jahr stabilisieren wird. Möller-Hergt jedenfalls ist von der Neugestaltung des Distributors überzeugt und baut den Konzern schon mal kontinuierlich aus. Beispielsweise durch Kooperationen wie mit dem Berliner Spezialisten druckerfachmann.de im September. Gemeinsam gründete man die Also Actebis MPS GmbH, deren Leitung der Gründer und Geschäftsführer von druckerfachmann.de, Heino Deubner, übernahm. In die Geschäftsführung von druckerfachmann.de wiederum rückte die bisherige Vertriebsleiterin Doreen Maaß nach. (map)
(map)