Mittelstand finanziell gut gerüstet

Kleinen und mittleren Unternehmen machen konjunkturelle Schwankungen wenig aus, denn sie stehen auf finanziell sicheren Beinen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Turbulenzen auf den internationalen Märkten, Einbrüche an der Börse: den meisten kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) macht das Auf und Ab wenig aus. Denn sie stehen finanziell so gut da wie schon lange nicht mehr. Hintergrund ist ein starker Trend zur Unabhängigkeit: Viele Firmen haben die guten Geschäfte endlich dazu genutzt, sich eine solide Eigenkapitalbasis anzusparen. Die aktuellen Turbulenzen der Finanzmärkte kommen deshalb – wenn überhaupt – nur gedämpft bei ihnen an.

Und die Geschäfte laufen noch immer hervorragend, wie eine Umfrage der Deutschen Bank unter Finanzentscheidern in 200 kleinen und mittleren Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von weniger als 25 Millionen Euro zeigt. Über 90 Prozent der befragten Mittelständler berichten von einer aktuell guten bis vollständigen Auslastung ihrer Produktionskapazitäten.

Angesichts voller Auftragsbücher lässt man sich auch von negativen Wirtschaftsnachrichten die gute Laune nicht verderben: So plant mehr als ein Drittel (38 Prozent) der KMUs in naher Zukunft Investitionen. 85 Prozent wollen die Vorhaben vor allem mit Eigenmitteln finanzieren. 71 Prozent auch noch Bankkredite aufnehmen. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmer plant außerdem, öffentliche Fördermittel zu nutzen. 38 Prozent sehen sich allerdings nur mangelhaft über entsprechende Möglichkeiten informiert.

Investieren will man vor allem in Fachkräfte, 63 Prozent der Befragten wollen mehr Geld für neue Mitarbeiter zur Verfügung stellen, 75 Prozent planen zudem, in die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter zu investieren. Weiteres Geld soll in Ersatzgüter (65 Prozent), Erweiterungen (57 Prozent) und Energieeffizienz (55 Prozent) fließen. Interessant: Der Mittelstand in Ostdeutschland zeigt sich deutlich investitionsfreudiger als Unternehmen im Westen: In Ostdeutschland plant etwa die Hälfte (47 Prozent), im Westen nur gut ein Drittel (36 Prozent) der befragten Unternehmen entsprechende Investitionen. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)