Finanzierung im IT-Handel: Fördermittel vom Staat

Öffentliche Fördermittel sind gerade für kleine und mittelständische Unternehmen eine attraktive Alternative zum "normalen" Bankkredit. Genutzt werden die entsprechenden Programme kaum, denn viele Unternehmer sind schlecht informiert.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Öffentliche Förderprogramme gibt es reichlich: Existenzgründer oder Unternehmer können sich für Forschungs- und Entwicklungsprojekte, Kooperationen mit Universitäten oder sogar für Beraterhonorare diverse Zuschüsse vom Staat holen. Leider wissen das aber die Wenigsten: Wie eine Umfrage der Deutschen Bank ergab, nutzt bisher gerade mal ein knappes Drittel der mittelständischen Unternehmer öffentliche Fördermittel. Wie so oft, liegt dies in einem Mangel an Informationen begründet: Die Mehrheit kennt die angebotenen Programme gar nicht oder schreckt vor möglicherweise komplizierten Vergabeprozessen zurück (ohne tatsächlich zu wissen, wie diese aussehen).

Dabei lohnt es sich für jeden Klein- und Mittelständler, sich zumindest über die Möglichkeiten zu informieren. Denn Bund, Länder und die KfW Mittelstandsbank (die wohl bekannteste öffentliche Förderungsinstitution) bieten jede Menge Förderprogramme, zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse an, die eine attraktive Alternative zum "normalen" Bankkredit sind. Sie werden von staatlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt, sind zu vergünstigten Konditionen zu haben und verbessern die Liquidität und Bonität des Unternehmens, was wiederum die Suche nach weiteren Investoren oder Kreditgebern erleichtert. Auch sind die Hürden für die Vergabe der Fördermittel keinesfalls so hoch, wie unwissende Firmenchefs häufig vermuten. Vor allem, wer schon mal erfahren hat, was man für eine Rating-Analyse bei der Bank an Informationen heranschaffen muss, den wird dieses Prozedere sicher nicht mehr schrecken.

Jede gute Hausbank sollte eine entsprechende Beratung anbieten können und die verschiedenen Fördermöglichkeiten kennen, denn die meisten der Programme müssen ja auch über die Hausbank beantragt werden und zwar grundsätzlich schon, bevor der Unternehmer das jeweilige Projekt gestartet hat. Dabei muss die Bank den Finanzierungsbedarf gemeinsam mit dem Kunden ermitteln, die passenden Fördermöglichkeiten aufzeigen und einen individuellen Finanzierungsplan für das Unternehmen bzw. das Projekt erstellen. Wird der Antrag bewilligt, erfolgt die Auszahlung der Fördergelder ebenfalls über die Hausbank.

Förderungen gibt es für die verschiedensten Bereiche: so gibt es Programme, die auf Existenzgründer oder kleine und mittelgroße Unternehmen zugeschnitten sind, Gelder für Umweltschutzmaßnahmen, Exporte, Schulungen, Forschung und Entwicklung, Beratung oder die Förderung von Projekten. Auch öffentliche Bürgschaften und besonders günstige Kredite, die zudem tilgungsfreie Jahre und feste Zinsen beinhalten, werden angeboten. Auch ist es möglich, die verschiedenen Programme miteinander zu kombinieren und so das Optimum für das eigene Unternehmen herauszuholen. Einen genauen Überblick über die verschiedenen Finanzhilfen vermittelt die Förderdatenbank. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)