Private Internetnutzung: Frauen gehen ein höheres Risiko ein

Ein Großteil der Arbeitnehmer kann auch während der Arbeitszeit seine Finger nicht vom privaten E-Mail-Account lassen. Besonders anfällig für die verbotene Privatnutzung sind Frauen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Jeder zweite Angestellte verwendet das Web während der Arbeitszeit auch für private Zwecke. Das hat eine aktuelle und repräsentative Umfrage des Hightech-Verbands BITKOM ergeben.

Demnach haben Frauen deutlich weniger Hemmungen, die Arbeitszeit für privates Surfen im Netz zu benutzen. 55 Prozent der weiblichen Angestellten machen nach eigener Aussage regelmäßig solche "Arbeitspausen", bei den Männern sind es nur 48 Prozent. Jede dritte Frau nutzt den Webzugang ihres Arbeitgebers mindestens einmal täglich, bei den Männern ist es lediglich jeder vierte.

Auf Platz eins der privaten Internetnutzung steht dabei die Kommunikation: Knapp die Hälfte der Befragten verschickt während der Arbeitszeit private Mails. Ein Fünftel vergnügt sich beim Online-Shopping, genausoviele kümmern sich via Online-Banking um ihre Finanzen statt um ihren Job. Jeder achte treibt sich in Online-Communitys herum. Überraschend: Nur acht Prozent der Arbeitnehmer spielen Online-Spiele, die lange Zeit als heimliche Arbeitszeitkiller galten. Weniger verwunderlich ist allerdings, dass es ausgerechnet die Studie eines Spieleherstellers war, die besagte, dass Surf-Pausen während der Arbeitszeit die Produktivität erhöhen.

Arbeitnehmer sollten sich jedenfalls nicht darauf verlassen, dass ihr Arbeitgeber Verständnis für die privaten Internetbesuche hat. Auch bedeutet das Fehlen eines schriftlichen Verbots noch lange nicht, dass die private Internetnutzung vom Arbeitgeber toleriert wird oder gar erlaubt ist. Wer kein Risiko eingehen will, sollte entweder den Betriebsrat oder den Chef nach den in der Firma üblichen Gepflogenheiten fragen. Gibt es kein eindeutiges Verbot, aber auch keine Erlaubnis, sollte man sich die Zustimmung schriftlich geben lassen. (masi)