Unternehmen fürchten Vermögens- und Erbschaftsteuer

Deutsche Unternehmer fürchten sich vor einer Einführung der Vermögenssteuer oder einer Erhöhung der Erbschaftssteuer. Einige sehen dadurch gar die Weiterführung ihrer Betriebe bedroht.

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Von
  • Marzena Sicking

Die Forderung zur Wiedereinführung der Vermögensteuer ist grundfalsch, jedenfalls aus Sicht der deutschen Unternehmer. Sie sehen darin keinen Vorteil für den Fiskus, sondern vor allem eine Gefährdung von Wachstum und Arbeitsplätzen in der Wirtschaft. Das hat eine repräsentative Umfrage des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ergeben.

So befürchten 54 Prozent der insgesamt 774 befragten Unternehmer durch eine Wiedereinführung der Vermögensteuer nur negative oder eher negative Auswirkungen auf den Ertrag ihrer Firma. 48 Prozent rechnen außerdem mit negativen oder eher negativen Auswirkungen auf die Investitionen. Wer die Unternehmen mit einer solchen Abgabe belaste, nehme also sehenden Auges in Kauf, dass diese als Konsequenz weniger investieren und damit in letzter Konsequenz auch das Angebot an Arbeitsplätzen verringern würden.

Noch größer sind die Bedenken in Bezug auf die Erbschaftssteuer. Eine Erhöhung würde die ohnehin schon bestehende Nachfolgeproblematik in vielen Unternehmen noch verschärfen. 38 Prozent der Befragten gaben an, durch eine Erhöhung der Erbschaftssteuer würde die Fortführung ihres Unternehmens im Falle einer notwendigen Übergabe gefährdet sein.

Doch nicht nur die drohenden neuen Belastungen kommen bei den Unternehmern nicht gut an. Die aktuelle Steuerpolitik fällt ebenfalls komplett durch. So sind die meisten der Befragten mit dem bereits bestehenden Steuerrecht unzufrieden. 89 Prozent halten die geltenden Regeln für ausgesprochen kompliziert. 68 Prozent bemängeln zu geringe Planungssicherheit. Genauso viele empfinden die zu zahlenden Steuern im internationalen Vergleich als viel zu hoch. (masi)