Was weiß die Schufa?

Wer einen Kredit will, wird meistens aufgefordert, eine "Schufa-Klausel" zu unterschreiben. Aber wissen Sie, welche Daten dort eigentlich gespeichert wurden? Prüfen Sie die Daten mit der kostenlosen Selbstauskunft.

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Von
  • Marzena Sicking

Sobald es um Verträge mit einem finanziellen Hintergrund geht, kommt man an der Schufa nicht vorbei. Ihre Bank wird Ihnen jedenfalls sicher keinen Kredit genehmigen, wenn Sie die Unterschrift unter der Schufa-Klausel verweigern. Diese besagt, dass die Bank bei der "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung" Informationen über Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse einholen darf. Hier erfährt die Bank, ob Sie Ihre Rechnungen pünktlich bezahlen oder bei anderen Banken andere Kredite laufen haben.

Was viele Verbraucher, aber auch Unternehmer nicht wissen: zwar ist die Schufa beim Thema Kredit quasi allgegenwärtig, aber eine offizielle Institution ist sie dennoch nicht. Vielmehr handelt es sich um eine private Organisation, die Daten über die finanziellen Verhältnisse der Bundesbürger sammelt und sie Banken oder Unternehmen zur Verfügung stellt.

Doch woher weiß die Schufa eigentlich soviel über uns? Ganz einfach: von den Unternehmen, mit denen Sie Geschäfte machen. Wenn Sie Ihren Kredit nicht abbezahlen oder Ihre Rechnungen nicht rechtzeitig begleichen, melden Banken oder andere Geschäftspartner dies an die Schufa. Diese fällt ihre Beurteilung dann auf Basis dieser Meldungen. Fragt nun ein weiterer Dienstleister an, wird er durch diese Information natürlich gewarnt und ein Kredit wird Ihnen gegebenenfalls verweigert.

Allerdings ist die Schufa nicht allwissend – und das ist auch gut so. Ob Sie auf Ihren Konten Millionenbeträge gebunkert haben oder immense Immobilienwerte besitzen, weiß diese Organisation nicht. Sie hat keinen Zugang zu generellen Angaben über Einkünfte, Vermögen oder Ersparnisse und Ihre Bank darf diese Informationen auch nicht weitergeben. Die Schufa weiß nur, wie es um Ihre Zahlungsmoral bei bestimmten Firmen bestellt ist.

Das bedeutet allerdings auch, dass die Schufa-Auskunft durchaus ein falsches Bild von Ihnen zeichnen kann. Haben Sie beispielsweise Ärger mit einer Bank oder einer Firma und daher die Zahlung verweigert, wird der Geschäftspartner die Zahlungsprobleme weitergeben, aber sicher nicht den Grund. Damit solche Fälle ausgeschlossen bzw. korrigiert werden können, haben Datenschützer durchgesetzt, dass jeder Bürger bei der Schufa einmal im Jahr eine kostenlose Selbstauskunft einholen kann. Dazu muss man nur ein Formular ausfüllen und dieses mit einer Kopie des Personalausweises an die Schufa schicken. Wer feststellt, dass die Organisation falsche oder überholte Daten über ihn gespeichert hat, kann diese umgehend korrigieren lassen. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)