Zahl der Firmenpleiten ist rückläufig

Die Zahl der Firmenisolvenzen ist in diesem Jahr wieder rückläufig. Das bestätigen die voneinander unabhängigen Erhebungen von Creditreform und Bürgel Wirtschaftsinformationen.

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Von
  • Marzena Sicking

Laut der Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH ist die Zahl der insolventen Unternehmen in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 24.210 gefallen. Das sind 13,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit hat sich die Firmenlandschaft deutlich besser entwickelt, als erwartet. Bürgel hatte für diesen Zeitraum etwa 32.000 Firmenpleiten vorausgesagt. Laut Bürgel-Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin bremse der Konjunkturaufschwung zwar die Konsumentenüberschuldung nicht, aber dafür die der Firmeninsolvenzen. Die Experten führen diese Entwicklung vor allem auf steigende Exporte, eine langsam anziehende Binnenkonjunktur und einer Erholung auf dem Kreditmarkt zurück. Auch für 2011 seien die Aussichten positiv, sagt Sellin.

Zwar sind die Insolvenzfälle in allen Bundesländern rückläufig, dennoch gibt es durchaus regionale Unterschiede. So gab es die meisten Pleiten mit insgesamt 5.201 in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern (3.151 Fälle) und Baden-Württemberg (2.505). Spitzenreiter im relativen Vergleich ist allerdings Bremen mit 108 Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen. Der Durchschnitt bezogen auf die Firmendichte liegt bundesweit bei 68 von 10.000 Unternehmen. Auch Sachsen-Anhalt (98) und Schleswig-Holstein (90) verzeichnen somit erhöhte Werte. Am Besten laufen die Geschäfte in Hamburg: Hier kommen nur 40 Insolvenzfälle auf je 10.000 Unternehmen.

Während Bürgel sich nur auf die ersten neun Monate dieses Jahres bezieht, hat die Creditreform bereits eine Prognose für das Gesamtjahr 2010 abgegeben. Demnach erwartet man für dieses Jahr insgesamt 32.100 Insolvenzfälle und damit 2,5 Prozent weniger, als im letzten Jahr. Wie die Creditreform weiter mitteilt, sei das Insolvenzgeschehen deutlich "kleinteiliger" als im vergangenen Jahr. So seien in 79 Prozent (2009: 77,2 Prozent) der Fälle Kleinstbetriebe mit weniger als fünf Mitarbeitern von der Insolvenz betroffen. Großunternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern machten nur 0,6 Prozent (2009: 1,1 Prozent) der registrierten Fälle aus.

Ebenfalls interessant und zudem auch eine gute Nachricht für die Wirtschaft: Die Zahl der Gewerbeanmeldungen ist 2010 auf den höchsten Stand seit fünf Jahren gestiegen. Deutschlandweit wurden 895.000 Anmeldungen in den Registern vorgenommen. Das sind 3,5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr (2009: 864.500). Dadurch wurden zugleich 466.500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das sind gut 31.000 Stellen mehr als im Vorjahr . (masi)