Zwei Drittel der Kunden zahlen rechtzeitig

Kunden, die ihre Rechnungen nicht bezahlen, können die Existenz eines Unternehmens bedrohen. Umso erfreulicher, dass Zahlungsausfälle und -verzögerungen abnehmen.

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Von
  • Marzena Sicking

Die Unternehmen in Deutschland haben in mehrfacher Hinsicht von der guten Konjunktur in diesem und im vergangenen Jahr profitiert. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass die Kunden ihre Rechnungen wieder deutlich schneller und zuverlässiger zahlen. Die meisten der von der Creditreform für den aktuellen "DRD-Index" befragten 4.200 Unternehmen verzeichnen jedenfalls eine Verkürzung der Forderungslaufzeiten, geringere Zahlungsverzögerungen und Zahlungsausfälle.

Die Firmenchefs bewerten das aktuelle Zahlungsverhalten ihrer Kunden überwiegend mit "gut" oder "sehr gut", 54,6 Prozent sind zufrieden. Im vergangenen Jahr waren es nur 48,7 Prozent. 3,7 Prozent der Unternehmen bewerten die Zahlungsmoral als schlecht, im Herbst 2010 taten das noch 5,7 Prozent. So werden die Rechnungen schneller bezahlt: 78,4 Prozent der Befragten verbuchen nach spätestens 30 Tagen den Geldeingang, vor einem Jahr war das bei immerhin auch schon 75,9 Prozent der Fall.

Kommt es doch zum Zahlungsverzug, dann um durchschnittlich rund 13 Tage, das entspricht in etwa dem Vorjahreswert. Ob es zu Zahlungsverzögerungen kommt, hängt bei Business-Kunden stark von der Unternehmensgröße ab. Besonders bei kleinen Firmen kommt es öfter zu Problemen mit der Zahlungsmoral. Und auch sehr große Firmen lassen sich Zeit. Hier liegt es allerdings vor allem am Glauben, sich das wegen der eigenen großen Einkaufsmacht erlauben zu können.

Warum auch immer ein Kunde nicht bezahlt, für den betroffenen Unternehmer bedeutet das in jedem Fall ein großes Problem. So muss jedes elfte Unternehmen Forderungsverluste von mehr als 1,0 Prozent des Jahresumsatzes hinnehmen, was Ertragsrückgänge und teilweise auch Finanzierungsschwierigkeiten zur Folge hat. Der Wert ist im Vergleich zum Vorjahr immerhin leicht gesunken. Komplett verschont von Zahlungsausfällen bleiben aber nur 20,4 Prozent der deutschen Firmen. Im Herbst 2010 war der Wert mit 21,4 Prozent deutlich besser.

Die Analysten von Creditreform warnen außerdem schon, dass sich der Trend zur positiven Zahlungsmoral aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung in den nächsten Monaten vermutlich nicht mehr fortsetzen wird. So sei in Teilbereichen der Wirtschaft mit einer Verschlechterung zu rechnen, weshalb Lieferanten und Warenkreditgeber die Bonität der Geschäftspartner lieber regelmäßig prüfen sollten. (masi)