Wie finde ich einen guten Social Media Manager?
Der Hype um Facebook & Co. hat ein neues Berufsbild geschaffen: Den Social Media Manager. Jedes zehnte Unternehmen in Deutschland hat schon einen, Tendenz steigend.
- Marzena Sicking
Internet-Kommunikation wird für die Wirtschaft immer wichtiger. Dabei geht es nicht nur darum, Waren oder Dienstleistungen online an den Kunden zu bringen, sondern immer öfter auch darum, das eigene Image zu pflegen und zu kontrollieren. Diese Herausforderung hat ein neues Berufsbild geschaffen: Den Social Media Manager. Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage, die im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM durchgeführt wurde, hat bereits jede zehnte Firma in Deutschland einen eingestellt.
Die Social-Media-Spezialisten sollen die Aktivitäten der Unternehmen in sozialen Online-Medien koordinieren, steuern und überwachen. Das fängt bei Twitter-Botschaften an und reicht bis zur werbewirksamen Platzierung von Botschaften bei Youtube und der Betreuung der "Community" auf Facebook. Auch der professionelle Auftritt bei Xing ist natürlich wichtig. Wer den Job beherrscht, der findet viele Möglichkeiten, auf der Online-Klaviatur zu spielen.
Aber wie findet man den passenden Social-Media-Spezialisten? Und was muss er oder sie eigentlich können? Eine ganze Menge! Deshalb reicht es eben auch nicht aus, den 16-jährigen Sohn des Chefs an den Rechner zu setzen, nur weil der so wahnsinnig aktiv im Social Media-Bereich unterwegs ist.
Der Social Media Manager muss natürlich schreiben können. Seine Botschaften sollten die User anlocken, zum Lesen und diskutieren animieren. Ein entsprechender Schreibstil, den der Kommunikationsprofi problemlos dem jeweiligen Medium anpassen kann, ist fundamental wichtig. Deshalb sollte ein Social Media Manager seine beruflichen Wurzeln im Journalismus, der Unternehmenskommunikation oder in einer Werbeagentur haben.
Sie wollen aber sicher auch etwas mit den Botschaften erreichen. Deshalb gehört es zu den Aufgaben des Social Media Managers, eine Social Media Strategie für Ihr Unternehmen zu entwickeln. Damit er das kann, muss er sich natürlich auch in der (IT-)Branche auskennen und z.B. Erfahrungen im B2B-Bereich mitbringen. Er sollte regelmäßig ein Monitoring durchführen und muss nachweislich die entsprechenden Tools beherrschen. Changemanagement, Vernetzungslogik und Suchmaschinenrelevanz sollten ebenfalls keine Fremdwörter für den Bewerber sein. Das Thema Markenbildung muss der Social Manager bei seiner Arbeit immer vor Augen haben, ebenso wie die rechtlichen Rahmenbedingungen für Kommunikation und Werbung im Netz. Er muss Kampagnen planen, durchführen und auswerten können.
Ein großes Problem bei der Suche nach dem passenden Kandidaten ist, dass wir hier von einem neuen Berufsbild sprechen. Es gibt dazu (noch) keine staatlich anerkannte Ausbildung. Theoretisch kann jedes Lerninstitut entsprechende Kurse anbieten. Das tun viele von Ihnen auch, doch die meist ziemlich hoch angesiedelten Preise sagen leider noch nichts über die Qualität der Ausbildung aus. (masi)
