c't Fotografie 1/2017
S. 90
Fotografieren mit dem Lichtmikroskop

Die wunderbare Welt der Mikroskop-FOTOGRAFIE

Der extreme Nahbereich bietet eine unglaubliche Vielfalt atemberaubender Formen und Strukturen. Diese Schönheit im Bild festzuhalten, reizt viele Fotografen. Wir zeigen, welche Mikroskope und welches Zubehör man für gute Fotos benötigt und welche Aufnahmetechniken zum Ziel führen.

Die Mikrofotografie ist ein überaus dankbares Tätigkeitsfeld für Fotoenthusiasten. In der Welt des Winzigen warten unzählige spektakuläre Motive auf ihren Entdecker. Wer mikroskopisch kleine Motive formatfüllend fotografieren möchte, kommt mit handelsüblichem Fotozubehör allerdings nicht weit.

Spezialwissen erforderlich

Schwefel im Abbildungsmaßstab 120:1 Zeiss Jena Jenalab POL | Sony A77 ISO 50 | 1/100 s | Blitz Bild: Peter Juzak/microphot.de

Lichtmikroskope, also Mikroskope, die mit sichtbarem Licht arbeiten, ermöglichen eine viel stärkere Vergrößerung als gängige Makro- und Lupenobjektive. Sie ersetzen bei der Mikrofotografie das Objektiv. Mikroskope werden im Gegensatz zu Fotobjektiven nicht für den Massenmarkt entwickelt. Es sind optische Präzisionsinstrumente, die für wissenschaftlich ausgebildete Benutzer konzipiert sind. Entsprechend umständlich ist oftmals ihre Handhabung. Von der Aufbereitung der Präparate über die Auswahl der passenden Objektive bis zur motivabhängigen Beleuchtung ist oftmals Spezialwissen erforderlich. Und dann ist ja noch zu berücksichtigen, dass Lichtmikroskope primär für die Beobachtung mit den Augen konzipiert sind. Man kann eine Kamera nur umständlich per Adapter anschließen. Es gibt eine Vielfalt von Adaptionswegen, hier gilt es den für die eigenen Anforderungen passenden herauszufinden.