c't Fotografie 4/2019
S. 6
Leserforum

LESERFORUM

Auflösungsvermögen analoge Diafilme

Kodak Ektachrome E100, c’t Fotografie 3/2019, S. 110

Ich bin auf die digitale Fotografie erst sehr spät umgestiegen. Ausschlaggebend war, dass die Farbnegativabzüge der Großlabore zuletzt so schlecht waren, dass man denken könnte, es sei mit einer Instamatic fotografiert worden (fotografiert wurde aber mit einer EOS 5 mit Festbrennweiten). Dagegen waren Abzüge aus Ende der 90er-Jahre rasiermesserscharf (damals EOS 650).

Die Ursache war wohl die doppelte Digitalisierung: Erst wird das Negativ gescannt und dann der Scan digital ausbelichtet. Aus Zeit- und Kostengründen erfolgt beides mit niedriger Auflösung, was die Qualität ruiniert. Das wurde letztlich von einem der Labore bestätigt. Die Foto CD hatte selbst bei der Dateigröße Large ebenfalls eine sehr niedrige Auflösung.

Vor der Nutzung von Negativfilm habe ich mit Kodachrome fotografiert, der seinerzeit eine hervorragende Schärfe und super Farben bot. Ich kann mich an einen Bericht entsinnen, der Anfang der 2000er-Jahre diesen Film mit digitaler Fotografie verglich, und zu dem Schluss kam, dass der Kodachrome eine Auflösung hatte, der ungefähr 40 Megabyte entsprach.

Everhard J. Riebel

Die kommerziellen Großlabore scannten bereits in der zweiten Hälfte der 1990er Negative und belichteten sie aus. Die Bildqualität stieg, weil Kratzer und Staub erkannt und digital retuschiert wurden. Darüber hinaus verbesserte sich die Zeichnung in den Lichtern und Schatten. Zuvor war der Himmel oft nur weiß, während auf digitalem Wege Wolkenstrukturen erkennbar wurden oder Gewebe in hellen Textilien. Im ersten Jahrzehnt nach 2000 befand sich der Markt in einem rapiden technologischen Umbruch und möglicherweise blieb die Qualität deswegen an mancher Stelle auf der Strecke.

Beim Druck oder Ausbelichten der Bilder bieten die renommierten Anbieter seit Jahren eine ausgezeichnete Qualität, die aber vom gezahlten Preis abhängig ist.

Beim Entwickeln und Scannen der Diafilme wird die Luft zusehends dünner. Deshalb beschrieben wir in unserem Beitrag über den Kodak Ektachrome E100 das Entwickeln des Films zu Hause und das Digitalisieren der Bilder mithilfe eines modifizierten Diaprojektors und einer guten Digitalkamera. Das ist nicht schwer und bringt sowohl gute Dias als auch Dateien, die bestens zum Bestellen von Prints geeignet sind.

Kaum haltbar sind aus heutiger Sicht die Angaben aus den Jahren um 2000 über das Auflösungsvermögen von Filmen im Vergleich zum Sensor. Das Maximum wird nur bei hohen Kontrasten mit scharfen Kanten erreicht und es bedarf dazu auch einer extrem guten Optik, einer perfekten Arbeitsweise und eines speziell auf höchste Auflösung abgestimmten Entwicklungsprozesses. Die damalige Bewertung des Films wurde oft von Personen vorgenommen, die das Aufkommen der Digitalfotografie mit Sorge betrachteten, weil sie die analoge Fototechnik und teilweise auch fototechnische Fähigkeiten entwertete. Spätestens mit dem Aufkommen ausgereifter 16-MP-Sensoren war der handelsübliche Kleinbildfilm jedoch abgehängt.

(Thomas Gade, Autor/keh)

Schmollmund

Porträts mit Dramaturgie und Charakter, c’t Fotografie 3/19, S. 78

Rundum sehr gelungen! Viele interessante Beiträge, vor allem zu der Wirkung von Farben. Auch der Beitrag zu alten Zentralverschlussobjektiven mit selbstgebauten Adaptern ist toll. Missfallen haben mir dagegen sehr die Porträts, die nur Frauen mit aufgepepptem Schmollmund zeigen – wohl eine Vorliebe des Fotografen!

H. Lunt

Eine andere Art Porträts zeigt in dieser Ausgabe der Fotograf Andreas Jorns. Sie finden seinen Artikel ab Seite 112. Dort beschreibt er auch seine Herangehensweise. (keh)

Zapfen und Stäbchen verwechselt

Die emotionale Sprache der Farbe, c’t Fotografie 3/19, S. 16

Eigentlich ein schöner Artikel, aber Zapfen und Stäbchen zu verwechseln, verwirrt den fachkundigen Leser. Schade.

Klaus Wolf

Da hat sich tatsächlich der Fehlerteufel eingeschlichen; Ihr Einwand ist korrekt: Die Zapfen sind für das Farbensehen und die Stäbchen für das Hell / Dunkel-Sehen zuständig.

(Markus Wäger, Autor/keh)

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