Apple wehrt sich gegen Recht auf Reparatur
Nebraska ist einer von acht US-Bundesstaaten, die ein Gesetz in Erwägung ziehen, das Hersteller dazu verpflichtet, ihre Originalersatzteile auch an Endkunden und unabhängige Dienstleister zu verkaufen sowie Diagnose- und Reparaturanleitungen zu veröffentlichen. Nun wurde publik, dass sich Apple zumindest in Nebraska gegen die Gesetzesvorlage für ein „Recht auf Reparatur“ stellt: Laut Medienberichten habe ein Apple-Mitarbeiter versucht, die Parlamentarierin Lydia Brasch umzustimmen, die für die Gesetzesvorlage stimmen will.
Der iPhone-Hersteller behauptet, Nebraska würde durch das „Right to Repair“ zu einem Mekka für Hacker werden, gab Brasch an. Außerdem habe Apple angeführt, eine unsachgemäße Reparatur durch den Nutzer könne Akkus in Brand setzen und es gebe bereits genug autorisierte Orte, die iPhones reparieren. Brasch erklärte, sie habe sich ursprünglich für das Recht auf Reparatur eingesetzt, weil es für Bauern problematisch sei, ihre Traktoren nur noch von autorisierten John-Deere-Händlern reparieren lassen zu können. Aber es sei auch wichtig, Unterhaltungselektronik selbst reparieren zu können. Apple habe jedoch gefordert: „Nehmen Sie einfach den Telefon-Teil aus der Gesetzesvorlage und wir verschwinden“.
Apple gibt Originalersatzteile und Reparaturanleitungen nur an die eigenen Retail Stores sowie autorisierte Händler heraus. Für Anfang März ist eine Anhörung angesetzt, bei der Apple offenbar ebenfalls Stellung gegen die Gesetzesvorlage beziehen will. Den Anstoß zur Gesetzesvorlage gab Repair.org, ein Handelsverband unabhängiger Reparaturläden. Repair.org sieht sich durch die Maßnahmen der Hersteller benachteiligt. Der Verband konnte etliche Parlamentarier von seiner Absicht überzeugen. (dz@ct.de)