c't 11/2022
S. 58
Titel
Raspi-Projekte: Neue Ideen
Bild: Moritz Reichartz

Universal-Talent

Bastelprojekte für junge und ältere Raspis

Selbst ältere Modelle des Raspberry Pi steuern locker einen Mini-Roboter, ersetzen spielend teure USB-Ethernet-Adapter oder beleben einen nerdgerechten digitalen Zollstock. Plündern Sie die Bauteilekiste und verfallen Sie mit unseren Vorschlägen ins Bastelfieber.

Von Peter Siering

Aktuelle Raspi-Modelle, mit Ausnahme der Variante Pico, sind derzeit rar und teuer. Die in der folgenden Artikelstrecke vorgestellten Basteleien mit dem Universalcomputer funktionieren deshalb auch mit älteren Modellen, die noch in vielen Schubladen liegen dürften.

In den vergangenen Jahren hat c’t eine Vielzahl von Projekten rund um den ursprünglich als Lerncomputer entwickelten Raspberry Pi veröffentlicht. Wir haben dazu die Anleitungen von Bastlern studiert, nachgebaut, verfeinert, erklärt und umgemodelt, aber auch selbst einige Projekte auf die Beine gestellt (siehe Tabelle).

Sollten Sie keinen Raspi haben (wollen): Die Lektüre der meisten Artikel wirft Wissen ab, das mindestens für Linux-Nutzer nützlich ist. Vieles, was der Bastelcomputer erledigt, läuft ebenso gut auf „echten“ Linux-Systemen. So können Sie lernen, wie man die Namensdienste (Avahi) zähmt und die Softwareschichten zum Starten von Diensten und Konfigurieren von Geräten (Systemd mit Udev) für eigene Zwecke einspannt.

Die Krux an all diesen Basteleien ist, dass mit jeder neuen Version des Betriebssystems Pi OS das Risiko größer wird, dass Details unserer Anleitungen nicht mehr stimmen. Oft entwickelt sich auch ein als Ausgangsbasis verwendetes Softwareprojekt weiter, etwa das für einen smarten Spiegel. Dann greifen etwa Tipps zum Stromsparen nicht mehr oder Webdienste zur Abfrage von Bahnverbindungen und Verkehrsdaten sind plötzlich nicht mehr kostenlos.

Mit der aktuellen Veröffentlichung von Pi OS auf Basis von Debian Bullseye hat sich allerdings die Situation verbessert: Die Raspi-Foundation stellt jetzt nicht nur das aktuelle Betriebssystem zum Download bereit, sondern auch die vorherige Version auf Basis von Debian Buster – auf dem Download-Portal „Legacy“ genannt (siehe ct.de/ynmj). Die Entwickler wollen die Version bis zum nächsten Release von Pi OS mit Aktualisierungen versorgen. Für den Aufbau älterer Projekte wählen Sie am besten die Legacy-Version.

Gottlob lässt sich ein ausgemusterter Raspi für neue Aufgaben wieder einsetzen: So belebt auch ein Raspi 3 den ab Seite 60 vorgestellten Bausatz für einen Roboter. Die auf Seite 66 erklärte Bastelei verwandelt schon einen Raspi ZeroW in eine nützliche Netzwerkverlängerung für USB-Geräte. Wer schon immer mal den I2C-Bus ergründen wollte, kann das ab Seite 70 am Beispiel eines digitalen Zollstocks tun und lernt gleich, wie sich der Python-Code auf den Pico portieren lässt.

Die folgenden Artikel gehen steil an das Thema Raspi heran und sparen die grundsätzlichen Schritte für die Inbetriebnahme aus. Wenn Sie neu im Thema sind, finden Sie passende Hilfestellungen in [1] oder über ct.de/ynmj.

Zu jedem Artikel gibt es ein Forum für den Austausch zum Projekt mit anderen Lesern und unter der E-Mail-Adresse am Ende der Artikel beantworten auch Redakteure Fragen zum Projekt – oft können die Artikel nur einen Bruchteil der gesammelten Erfahrungen wiedergeben. Obendrein haben sich für manche der vorgestellten Lösungen im täglichen Gebrauch weitere Kniffe ergeben. (ps@ct.de)

Starthilfe für den Raspi: ct.de/ynmj

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