c't 18/2023
S. 54
Aktuell
Web-Tipps

Pflanzen und Tiere plastisch

www.3ddigitalphoto.com/imageoftheweek.asp

stereo.jpn.org/ger/stphmkr/index.html

3D-Fernseher sind etwa so out wie Schwarzweiß-Gameboys. Doch es gibt nach wie vor Leute, die plastische Bilder zu schätzen wissen und diese gern betrachten – entweder per Starr-Technik oder mithilfe der Anaglyphen-Methode und einer Rot-Blau-Brille. Barry Rothstein ist ein in den USA für seine Stereofotos bekannter Makrofotograf, der auf seiner Website 3dDigitalPhoto.com wöchentlich ein neues 3D-Bild zum Staunen gratis ins Netz stellt.

Wer mag, kann sich das jeweils aktuelle Bild per Newsletter in seine Mail-Inbox liefern lassen. Rothstein stellt sowohl Side-by-Side-Vollfarbbilder für Schiel- und Parallelstarrtechnik als auch Anaglyphen-Bilder für Brillenbetrachtung bereit. Wer noch ein 3D-Fernsehgerät oder ein anderes stereoskopisches Darstellungssystem besitzt, kann Rothsteins Side-by-Side-Bilder etwa mit dem kostenlosen StereoPhoto Maker leicht fürs eigene System aufbereiten. Bevorzugte Motive im umfangreichen Bildarchiv des 3D-Fotokünstlers sind Pflanzen, darunter auch bemerkenswerte Exoten. Außerdem haben etliche Hunde, einige Katzen sowie vereinzelte Vertreter seltenerer Fauna Rothstein Modell gestanden. (psz@ct.de)

Kuriositätenkabinett

publicdomainreview.org

Die im Stil einer altertümlichen Tageszeitung aufgemachte englischsprachige Website Public Domain Review präsentiert eine große Auswahl ausgefallener bis kurioser Werke der Kunst-, Literatur- und Ideengeschichte. Von der ersten Abhandlung über Bettwanzen aus dem Jahr 1730 über Lithografien aus einem „Atlas des Champignons“ (1827) bis zu Filmaufnahmen vom Bau der Twin Towers in New York 1976 gibt es viel zu entdecken und bestaunen.

Der Schwerpunkt liegt auf gemeinfreien Büchern, Essays, Sammlungen und Filmen, von denen viele durch Museen online zur Verfügung gestellt werden. Besucher können den umfangreichen Fundus an frei nutzbarem Material auf gut Glück durchstöbern und nach Medium, Thema oder Epoche filtern. (dwi@ct.de)

Native digitale Kunst

newfloat.org

Der Ausstellungsraum New Float hat keine physische Präsenz. Dennoch ist er mit den Koordinaten des Kulturforums am Potsdamer Platz im Herzen von Berlin verknüpft. Das virtuelle Gebäude befindet sich damit in der Nähe von Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie, Hans Scharouns Philharmonie und der Deutschen Nationalbibliothek. Auf dem Grundstück, das die Initiatoren für ihr Gebäude ausgewählt haben, entsteht derzeit das Museum des 20. Jahrhunderts – ein Bauprojekt, das über 450 Millionen Euro kosten soll und das insbesondere Umweltschützer heftig kritisieren.

„Mit New Float unterstreichen wir die Notwendigkeit, digitale Räume für eine digitale Gesellschaft zu schaffen“, schreiben die Menschen hinter dem virtuellen Gebäude. „Während wir uns auf den Besuch des neuen Museums des 20. Jahrhunderts freuen, wollen wir auch die Möglichkeiten digitaler Räume und die mangelnde Konzentration auf das Digitale in traditionellen Institutionen aufzeigen.“ Man wolle nicht das Digitale gegen das Physische ausspielen, sondern plädiere dafür, der nativen digitalen Kunst und den digitalen Räumen mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen zu widmen, heißt es weiter.

Manuel Rossner ist einer der Initiatoren des Ausstellungsraums. Mit dem Werk „New Ruins“ von Manuel Fernandéz legte er den Grundstein für seine eigene Sammlung, die er 2013 zum ersten Mal unter dem Titel „What We Call Sculpture“ zeigte. Inzwischen umfasst Rossners Sammlung mehr als 100 Kunstwerke. New Float präsentiert darüber hinaus ein breites Spektrum an Bildern, Videos und Objekten. Sowohl Pioniere der digitalen Kunst wie Bill Kolomyjec als auch etablierte zeitgenössische Künstler wie Simon Denny, John Gerrard oder Katharina Grosse sind vertreten. (dwi@ct.de)

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