c't 14/2024
S. 60
Vorsicht, Kunde
Glasfaseranschluss
Vorsicht Kunde

Vertragsknebel

Mitteldeutsche Kommunikationsgesellschaft (MDDSL) patzt beim Glasfaserausbau

Wenn ein Anbieter den versprochenen Glasfaseranschluss mehrere Jahre nicht realisiert, ist der Kunde irgendwann nicht mehr an den Vertrag gebunden. Manche Unternehmen versuchen aber, Kunden dennoch bis in alle Ewigkeit an sich zu fesseln.

Von Tim Gerber

Die alten Kupferleitungen im Wohngebiet von Rainer P. geben nicht viel her. Ganze 8 Mbit/s sind derzeit möglich. So war P. sehr interessiert, als Ende 2021 die Mitteldeutsche Kommunikationsgesellschaft (MDDSL) den Ausbau eines Glasfasernetzes in der Eigenheimsiedlung im Osten Magdeburgs im kommenden Jahr versprach und für ihre Verträge warb. Gleich zu Jahresbeginn schloss Rainer P. die nötigen Verträge über die Herstellung eines Hausanschlusses und die Bereitstellung der Internetverbindung für mindestens 24 Monate ab.

Am 5. Januar 2022 bedankte sich die MDDSL für seine Bestellung. Diese habe man „systemseitig erfasst und zur weiteren Bearbeitung an unsere Bauabteilung weitergeleitet“, hieß es in der E-Mail. Nun wartete Rainer P. zusammen mit einigen Nachbarn, dass die Bagger in ihrer Straße anrücken würden. Doch Woche um Woche, Monat um Monat vergingen, ohne dass sich auch nur ein Vortrupp der „Bauabteilung“ der MDDSL hätte blicken lassen.

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