Mac & i 4/2016
S. 126
Report
Apple in China und Indien
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Schwierige Riesenmärkte

Risiken und Chancen für Apple in China und Indien

China hat die größte Bevölkerung der Erde, Indien die zweitgrößte – beide sind immens wichtig in Apples Wachstumsstrategie. Wenn das Geschäft dort stottert, wirkt sich das auf die Konjunktur insgesamt aus. Auch die Ideen und Investitionen, die Apple in den beiden Ländern entwickelt, sollten wir Europäer aufmerksam verfolgen.

Auf das Wachstum in der Region China konnte sich Apple in der Vergangenheit stets verlassen. Im Weihnachtsquartal 2014 überholte China erstmals Europa in der Apple-internen Umsatz-Statistik und war auf dem guten Weg, den Heimatmarkt von Apple in Nord- und Südamerika zu überrunden. Insbesondere die Einführung des größeren Bildschirms mit dem iPhone 6 Plus heizte das Geschäft in China an und sorgte damals für eine Verdoppelung der Zahlen. Und selbst als sich zuletzt die Konjunktur der chinesischen Wirtschaft im Winter 2015/16 seit langer Zeit erstmals abkühlte (vgl. Mac & i Heft 2/2016, S. 18), konnte Apple in dem Riesenreich im Weihnachtsquartal noch einmal zulegen. In der Bilanz standen zwar nur noch plus 14 Prozent – es handelte sich aber immerhin noch um eine zweistellige Zuwachsrate. Jeder vierte Dollar in der Apple-Bilanz stammte von einem Kunden aus China.

Doch in den ersten drei Monaten 2016 erwischte es Apple voll: Die Verkäufe in der Region „Größeres China“ (Volksrepublik China plus Hongkong und Taiwan) sanken im Vergleich zum Vorjahrsquartal um 26 Prozent. Diese Entwicklung hinterließ tiefe Spuren in der weltweiten Apple-Quartalsbilanz. Aus keiner der insgesamt fünf Vertriebsregionen (Amerika, Europa, Japan, Größeres China, Asien-Pazifik) wurden so miese Zahlen an die Konzernzentrale in Cupertino gemeldet wie aus Peking. Die schlechten Nachrichten aus China, die für mehr als die Hälfte des Umsatzrückgangs bei Apple weltweit verantwortlich waren, drückten den Kurs der Apple-Aktie im April auf deutlich unter 100 Dollar und vernichteten etliche Milliarden im Börsenwert von Apple.

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