Make Magazin 2/2016
S. 106
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Aufmacherbild

Rotationslaser

Ob es darum geht, den Boden beim Hausbau eben zu legen oder ein Bild gerade aufzuhängen – Rotationslaser zeigen die Ebene auf, sodass die Bedienerin beide Hände frei hat. Die Einzelteile lassen sich noch weiter verwenden.

Es muss nicht immer horizontal sein, auch vertikale oder schiefe Ebenen zeigt ein Rotationslaser auf. Dazu muss er nur so befestigt sein, dass er bei der Rotation um die eigene Achse fest bleibt und nicht wackelt. Dank des eingebauten Antriebs bewegt sich der Laserstrahl auf einer waagerechten Bahn. Komplexe Modelle erkennen und kompensieren es sogar, wenn sie schief stehen. Unser Gerät ist allerdings die einfache Variante.

Der Laser ist mit seiner Treiberplatine in ein kleines Gehäuse eingelassen, das leider zu gut verklebt ist, um es zu öffnen.
Oben im Gehäuse steckt das Prisma, das den Laserstrahl ablenkt. Durch die vordere gerade Ebene tritt das Licht aus.

Für die vertikale oder horizontale Ausrichtung sind drei Röhrenlibellen in den Kanten des Gehäuses eingebettet. Darüber hinaus gibt es nur noch einen einstellbaren Knopf. Dahinter steckt ein Potentiometer, das die Rotationsgeschwindigkeit von 0 bis 450 Umdrehungen pro Minute steuert. Das Potentiometer sitzt auf einem kleinen Board, an dem neben dem Motor auch der Laser angeschlossen ist. Der meiste Platz im Gehäuse ist aber für die Batterien reserviert. Das Gerät braucht vier LR14-Zellen, auch Babyzellen genannt.

Die hintere schräge Ablenkebene ist verspiegelt und erscheint hier blau.

Motor und Laser sind beide mit dem oberen Gehäuseteil verschraubt. Dabei treibt der Motor über einen Riemen eine Welle an, die innen hohl ist. In der Mitte der Hohlwelle ist der Laser, der sich nicht bewegt. Der Laserstrahl wird am Ende der Hohlwelle durch ein Prisma abgelenkt. Es hat fünf Seiten und ist also ein Pentaprisma. Auf zwei der Seiten trifft das Laserlicht. Dabei wird es um 90° umgelenkt, ist für eine Totalreflexion aber bereits zu steil. Um den Laser trotzdem zu reflektieren, sind die beiden Seiten verspiegelt. Auf Ein- und Austrittsseite trifft das Licht jeweils senkrecht.

Über einen kleinen runden Riemen dreht der Gleichstrommotor die Hohlwelle, auf der das Prisma befestigt ist.

Der ausgebaute Laser kann, sofern funktionstüchtig, zum Laserpointer umfunktioniert werden. Das Prisma kann auch von außen einfallendes Licht nach innen lenken. So wird aus dem Rotationslaser zum Beispiel eine Basis für eine unter dem Prisma angebrachte Webcam, die Panoramafotos schießt. hch