Make Magazin 4/2016
S. 118
Lieblingswerkzeug

Gaslötkolben

Wenn ich unterwegs etwas löten will und keine Steckdose in der Nähe ist, greife ich gerne zum Gaslötkolben. Alternativen wären Modelle, die mit Batterie oder per USB betrieben werden. Diese leisten aber nur etwa 8 Watt und reichen damit kaum aus, bei etwas Wind oder ein dickeres Kabel zum Beispiel am Auto zu löten. Mit Feuerzeug- oder Butangas werden hingegen durchaus 60 und mehr Watt erreicht und die Lagerung bei stark schwankenden Temperaturen ist auch im Auto kein Problem. Im Gegensatz zum Akku gibt es auch keinen Memoryeffekt oder Selbstentladung.

Das Gas durchströmt einen netzförmigen Glühkörper, in dem es entzündet wird. Bei manchen Geräten gibt es dazu extra einen Funkenerzeuger mit Reibrad und Zündstein an der Schutzkappe. Ansonsten braucht man noch ein Feuerzeug oder Streichhölzer, die ich immer zusammen mit dem Lötzinn einpacke. Mit dem Ventilrad kann in gewissen Grenzen der Gasstrom justiert werden, um die Temperatur zu regeln. Die Gasmenge reicht dann je nach Einstellung für etwa eine halbe Stunde Arbeit. Im Regelfall kann man schon nach etwa einer Minute beginnen zu löten.

Praktisch ist es, wenn durch Austauschen der Lötspitze mit Glühkammer gegen einen Brenneraufsatz das Gerät in einen Mikrobrenner verwandelt werden kann, mit dem sich dann beispielsweise gleich auch noch der Schrumpfschlauch (mehr dazu in Heft 3/16) um die Lötstelle erhitzen lässt. Zum Nachfüllen des Brennstoffs wird der Nachfüllstutzen nach oben gehalten und senkrecht darüber die Nachfülldose mit einem passenden Ventiladapter aufgedrückt. Nachschub gibt es in jedem Zeitungskiosk für wenige Euro. Meistens sind mehrere Stöße aus der Dose erforderlich, zwischen denen eine kurze Pause eingelegt wird, um den Tank vollständig mit Flüssiggas zu füllen. Tritt dabei etwas Gas aus, ist dies unkritisch. fls