Make Magazin 4/2016
S. 120
Baubericht
Aufmacherbild

Lichtmusik

Elektronische Instrumente kann man über die verschiedensten Eingabegeräte bedienen. Bei dem hier vorgestellten Instrument spielen wir einen Synthesizer mit gebündelten Lichtstrahlen statt mit der üblichen Tastatur. Wir zeigen, wie man eine solche Lichtharfe mit LEDs, einer Fotodiode und einem polyphonen MIDI-Synthesizer nachbauen kann.

In den siebziger Jahren war der Künstler und Musiker Bernard Szajner einer der Vorreiter auf dem Gebiet der Licht- und Lasershows bei den Auftritten von großen Bands. Nachdem er sein erstes eigenes Album herausgebracht hatte, entwickelte er 1981 aus seinen Kenntnissen auf dem Gebiet von Beleuchtung und der Musik ein neues Instrument, mit dem aus Licht Musik gemacht wurde: Die Laserharfe. Jean-Michel Jarre, ein Pionier der elektronischen Musik, trat damit als erster vor großem Publikum auf. Auf der abgedunkelten Bühne wurden Laserstrahlen fächerförmig von unten nach oben projiziert. Hielt der Künstler dann seine Hand in die Strahlen, spielte er genauso auf einem Synthesizer, wie wenn er das mit der klavierartigen Tastatur der handelsüblichen Modelle tat.

Die Lichtharfe im unbespielten Zustand. In den weißen Gehäusen sitzen die Leistungs-LEDs, die die Tasten-Strahlen erzeugen.

Die Laserharfe hat ihren Namen dem Umstand zu verdanken, dass die nach oben gerichteten, fächerförmigen Strahlen an Harfensaiten erinnern. Klanglich hat sie mit einer Harfe nichts zu tun. Grundsätzlich kann man zwei Arten von Laserharfen unterscheiden: Bei gerahmten Laserharfen, die optisch mehr an die klassischen Harfen erinnern, trifft jeder Laserstrahl auf eine Fotodiode oder einen Fotowiderstand, die ein Signal ausgeben, wenn ein Strahl unterbrochen wurde. Bei den offenen oder unendlichen Modellen dient nur eine Diode als Detektor. Der Laserstrahl wird bei diesen Harfen nicht geblockt, sondern gestreut, also von der Hand in verschiedene Richtungen reflektiert.