Make Magazin 4/2017
S. 14
Kampfroboter
Aufmacherbild

Funkgesteuerter Make-Raptor

Vor über 15 Jahren machte eine Serie auf einem deutschen Privatsender Furore: „Robot Wars“. Ferngesteuerte Schaukampfroboter in der 100-kg-Gewichtsklasse kämpften in einer gesicherten Arena gegeneinander. Für potentielle Einsteiger beschreiben wir den Bau eines typischen Einsteiger-Schaukampfroboters in der 6-kg-Raptor-Klasse, mit dem die Teilnahme an Turnieren möglich ist.

Die deutsche Tüftlergemeinde wurde durch „Robot Wars“ vom Roboter-Virus infiziert. Die „Roboteers“, wie sich diese Erbauer von diesen Robotern (kurz „Bots“) nennen, haben es sich auf die Fahnen geschrieben, diesen Sport zu forcieren und aktive Jugendförderung bei den Teenagern zu betreiben. Aber auch Umsteiger aus dem klassischen Modellbau sind immer willkommen. Die 100-kg-Klasse (Gewichtskategorie „Heavyweight“) ist für die meisten Hobbyisten unhandlich und erfordert die Investition einer vierstelligen Summe, um alle Komponenten in brauchbarer Qualität zu bekommen. Die Zeiten, in denen man aus zwei alten Rollstuhlmotoren noch einen konkurrenzfähigen Antrieb für einen Heavyweight zusammenbauen konnte, sind vorbei.

Zweirädiger Bot mit elektrischem Lifter, für den ein hoch untersetztes Getriebe nötig ist
Zweirädriger Bot mit horizontaler schnell drehender Spinnerwaffe

Damit auch Neueinsteiger ohne einen allzu hohen finanziellen Aufwand einen Spaß-Bot bauen können, hat die deutsche Gemeinschaft eine eigene Gewichtsklasse geschaffen: die 6 kg schweren Raptorweights. Das Regelwerk ist so verfasst, dass mit einfachen Mitteln schon eine funktionsfähige Maschine erbaut werden kann, die auch turnierfähig ist. Dabei sind die Vorgaben so konzipiert, dass kein Wettrüsten über spezielle Hochleistungsmaterialien möglich ist. Zum leichten Einstieg in den Bau von Schaukampfrobotern wird in dieser Bauanleitung ein Zweirad-Schiebebot vorgestellt, der in seiner Gehäuseform auch für Robot-Hockey geeignet ist. Dieser Bot wird im eigentlichen Wettkampf versuchen, den Gegner in die Fallgrube zu schieben. Entsprechend heißen diese Bots auch „Pusher“. Damit hier ein Vorteil beim Schieben gegenüber den anderen Bots möglich ist, muss die Bodenhaftung möglichst hoch sein. Der Materialbedarf dürfte inklusive einer einfachen Funkfernsteuerung bei um die 300 Euro liegen.