Make Magazin 3/2018
S. 34
Arduino mit Android steuern
Aufmacherbild

Maker-Apps selber machen

Ausrangierte Smartphones sind vollgestopft mit der tollsten Technik und liegen dennoch ungenutzt herum. Dabei bieten sie so viel: grafisches Touch-Display, GPS, Bluetooth, WLAN, USB, Umweltsensoren und mehr. Zeit, etwas Sinnvolles mit den alten Geräten zu machen. Wie wäre es mit einer selbst programmierten Ergänzung Ihrer Arduino-Projekte?

Kaum gibt es ein neues Handymodell, stehen wir Schlange und rangieren das „alte“ aus. Die Hersteller ködern uns mit noch schickerem Design, etwas besserer Kamera und vor allem mehr Leistung. Also arbeiten wir stundenlang, um das Geld zu verdienen, das uns das neue Gerät kosten wird, das dann bei der App-Ausführung ein paar Sekunden einspart. Mit dem alten Telefon, bei dem vielleicht auch lediglich das Display etwas beschädigt ist und eine Reparatur nicht lohnt, wissen wir nichts mehr anzufangen und es wandert in die Schublade zu den anderen „Knochen“, „Backsteinen“ und „Gurken“ vergangener Tage, denn selbst der Nachwuchs hat dafür kaum mehr als ein Naserümpfen übrig.

Dafür sind sie aber viel zu schade, denn allein schon ein Display mit Fingerbedienung würde wohl die meisten Hardwareprojekte aufwerten, kostet aber relativ viel Geld und auch eventuell kostbaren Programmspeicher. Das Smartphone hingegen kostet nichts mehr, kann eine uralte Android-Version besitzen, braucht nicht gerootet zu sein und lässt sich ganz einfach zur Ein- und Ausgabe nutzen. Mit den vielen Sensoren im Handy lässt sich Ihr Projektaufbau um ganz neue Funktionen erweitern: Roboter mit GPS und Geofence, Gartenbewässerung aufgrund von Wetterdaten, Objektüberwachung mit Bilderkennung, Sprachsteuerung für die Waschmaschine, schlüssellose Türöffner – was das Herz begehrt. Mit der WLAN-Anbindung können Sie sogar auf leistungsstarke Cloud-Dienste zurückgreifen und die künstliche Intelligenz (KI) von Google und anderen Anbietern kostenlos nutzen. Dank des Linux-basierten Betriebssystems Android steht Ihnen eine grafische Benutzeroberfläche zur Verfügung, für die Sie eine individuelle App mit Schaltern, Schiebern, Auswahlmenüs, Text- und Sprachausgabe und vielem mehr entwerfen können. Und Sie bleiben weiterhin mobil, denn der Smartphone-Akku versorgt gleich auch noch den Arduino.