Ihren zehnten Geburtstag feiern die Odroid-Hersteller von Hardkernel mit einer Spielekonsole zum Selberbauen. Statt einem Raspi-Konkurrenten basiert der Odroid Go auf dem Wifi-Mikrocontroller ESP32-WROVER und kann über die Arduino-Softwareumgebung programmiert werden. Zur Verfügung stehen 16MB Flash-Speicher und 4MB PSRAM, das Display hat 320 × 240 Pixel.
Unser Bausatz war dank der Anleitung zügig zusammengeschraubt. Mit der vorinstallierten Firmware emuliert der Go eine Reihe an Spielekonsolen – dafür benötigt man eine zusätzliche SD-Karte sowie Game-ROMs. Vielleicht lag es an der Sommerhitze, bei uns stürzte der Odroid Go beim Laden des ersten Spiels ab und startete anschließend gar nicht mehr.
Besser lief die Programmierung über die Arduino-IDE. Neben den ESP32-Treibern müssen die Odroid-Bibliotheken installiert werden. Danach stehen Programme von Hello World bis zu Tetris zur Verfügung, die in der Doku gut erläutert werden. Über eine Stiftleiste können weitere Bauteile angeschlossen und ausprobiert werden. Damit ist die handliche Konsole eine schöne Bastelplattform. Einen ausführlichen Testbericht lesen Sie online. —hch
Der Bausatz wurde unsvom heise shop für den Test zur Verfügung gestellt.
Version 5 derfreien Schaltungsplanungs- und Platinenlayoutsoftware KiCad importiert Projekte aus EAGLE und bringt überarbeitete Bibliotheken für Symbole, Footprints und 3D-Modelle mit. Die Software gibt es für Windows, Mac OS X und zahlreiche Linuxdistributionen.
Mussten die Libraries bisher erst bei Bedarf aus einem Github-Repository heruntergeladen werden, sind sie künftig in den Installationen mit eingeschlossen. Außerdem können die Bibliotheken stets aktuell gehalten werden, indem die Repositories über Git geklont werden. Zum KiCad-Paket gehören weiterhin verschiedene Unterprogramme, wobei der Austausch von Daten einfacher sein soll.
Die Software gibt es kostenlos zum Download. Für die Arbeit an Version 6 haben die Entwickler bereits finanzielle Unterstützung gesammelt. Künftig wollen sie etwa einen Objekt-Inspektor und verbesserte Zeichenwerkzeuge bieten. —hch
Glowforge
Günstige Lasercutter
Mit fast 28Millionen US-Dollar in 30 Tagen gelang Glowforge im Jahr 2015 ein Rekord-Crowdfunding – drei Jahre später sind die seinerzeit angebotenen Lasercutter regulär erhältlich, in drei Varianten. Den CO2-Laser gibt es mit 40 Watt im Modell Glowforge Basic sowie mit 45 Watt als Plus und Pro. Letzterer ist ein Klasse-4-Laser, die anderen werden als Klasse-1-Geräte eingestuft. Während der Plus vor allem schneller arbeiten soll als der Basic, ist der Pro mit einem besseren Kühlsystem auch für den Dauerbetrieb ausgelegt.
Die Schneidfläche bei allen Geräten ist 49,5cm breit und 27,9cm tief. Der Pro hat außerdem einen Schlitz, durch den längere Objekte in den Cutter gelegt und geschnitten werden können. Ein besonderer Fokus liegt auf der Nutzeroberfläche. Sie kann als Web-Interface mit allen Betriebssystemen und Mobilgeräten genutzt werden, erfordert aber eine ständige Internetverbindung. Unterstützt werden viele Bild- und Vektorformate für die Vorlagen. Auch soll es möglich sein, Motive einzuscannen. Zwei Kameras ermöglichen die Live-Vorschau des Schneidprozesses. Gebogene Oberflächen sollen sich mittels Autofokus gleichmäßig gravieren lassen.
Der Glowforge Basic kostet inklusive Versandkosten nach Deutschland rund 3000 Euro – ohne Zoll; wer aus Österreich oder der Schweiz bestellt, muss noch mehr Geld ausgeben. Das teuerste Gerät, der Glowforge Pro, kostet dann schon 5995 US-Dollar. Die Filtereinheit (995 US-Dollar) ist weiterhin nur vorbestellbar und soll ab November dieses Jahres ausgeliefert werden. Bis dahin hilft vielleicht unsere DIY-Abluftanlage von Seite 120. —hch
3D SIMO Mini 2
Multitool für heiße Werkzeuge
Den 3D SIMO Mini kann man nicht nur als 3D-Druckstift, sondern auch zum Löten, Einbrennen und Schneiden von Styropor und Schaumgummi verwenden. Durch ein einfaches Steck-System sind die Werkzeugköpfe schnell gewechselt. Das Gerät bekommt Energie entweder über einen Mini-USB-Anschluss und ein Netzteil oder einen optionalen Akku, der den Vorteil hat, dass man damit sehr flexibel – und auch unterwegs arbeiten kann. Dieser hält zwischen einer und zwei Stunden, je nach Nutzung des jeweiligen Werkzeuges.
Die zugehörige App für Android und iOS verbindet sich über Bluetooth mit dem Stift. Automatisch wird die aktuell genutzte Werkzeugspitze erkannt; danach kann man alle passenden Einstellungen laden, beim 3D-Stift etwa, welches Material man verarbeiten will und in welcher Geschwindigkeit. Außerdem bekommt man die aktuelle Echtzeit-Temperatur angezeigt.
Als 3D-Stift richtet sich das Werkzeug an Hobby-Bastler und Kreative, die schnell einen dreidimensionalen Prototyp bauen wollen. Da im Unterschied zum 3D-Drucker keine Software verwendet werden muss, ist die Handhabung sehr einfach und es werden sofortige Ergebnisse sichtbar. Für Arbeiten mit größeren Flächen ist der 3D SIMO Mini als 3D-Druckstift jedoch nicht geeignet, da dies sehr zeitintensiv ist und viel Material verbraucht wird. Zudem muss man mit dem Brenntool nacharbeiten, um eine glatte Oberfläche zu erzeugen. Das Material in der Standardstärke 1,75 mm ist schnell gewechselt und der Druckstift ist nach einer halben Minute auf Betriebstemperatur.
Mit dem Brenntool kann man Muster oder Zeichnungen einfach in Leder, Holz oder andere Materialien einbrennen. Erst nach Drücken auf den Button wird das Tool heiß und kühlt auch sehr schnell wieder ab, wodurch die Gefahr einer Verbrennung minimiert wird. Das Gleiche gilt auch für die Lötkolben-Funktion.
Mitgeliefert wird auch ein Draht, den man oben und unten an einem Bügel befestigt – fertig ist die Styroporsäge, mit der man auch Moosgummi und weitere Schaumstoff-Materialien leicht und perfekt schneiden kann. Dabei sollte man auf die Geruchsentwicklung achten und diese Arbeit nicht in geschlossenen Räumen vornehmen.
Die Anschaffung des 3D SIMO Mini 2 lohnt sich vor allem dann, wenn man wirklich alle Funktionen des Multitools nutzt – insbesondere unterwegs, wobei der optionale Akku noch mal 40 Euro extra kostet. Wem die Ideen fehlen, womit man das schicke Werkzeug ausreizen kann, bekommt für 30 Euro ein Doppelpack Bücher mit Vorlagen und Projektbeschreibungen vom nachleuchtenden T-Rex-Skelett bis zum Miniflieger. Einen ausführlichen Testbericht mit mehr Bildern gibt es online, zu erreichen über die Kurz-URL unten. —Sebastian Moock/pek
DasTestgerät wurde uns von Allnet zur Verfügung gestellt.
Wer erfassen möchte, wie schnell und wohin sich das eigene Projektgerade bewegt, wird beim neuen wasserdichten Bewegungssensor der Firma Code Mercenaries aus Berlin fündig. Der JoyWarrior56FR1 erfasst in je drei Achsen Beschleunigung und Drehrate, jeweils mit 16-Bit-Auflösung und in mehreren Messbereichen von ±2g bis ±16g beziehungsweise 125 bis 2000dps. Die Standarddatenrate beträgt 833 Messwerte pro Sekunde, im High-Speed-Modus sind sogar 6664 Messwerte pro Sekunde möglich. Im Standardmodus wird der Sensor über den USB-Anschluss außerdem als Joystick erkannt, sodass der Zugriff auf die Daten und die Verwendung als Gamecontroller ohne spezielle Treiber möglich sind. Im wasserdichten Gehäuse kann der JoyWarrior56FR1 auch in Unterwasserprojekten eingesetzt werden, noch dazu zwischen –10 und 85 Grad Celsius. —hch
Zynthian
Synth auf RasPi-Basis
Zynthian ist ein Open-Source-Synthesizer, der inzwischen auch als Kit und Fertiggerät angeboten wird. Das kompakte Gerät enthält einen Raspberry Pi 3B+, einen hochwertigen Audio-DAC, MIDI-Schnittstelle und ein Board mit Touchscreen und vier Drehgebern. Die Schnittstellen des RasPi (USB, Ethernet, HDMI) sind natürlich ebenfalls herausgeführt, ebenso werden WiFi und BlueTooth voll unterstützt.
Die Qualität der eingebauten Synthesizer-Engines braucht sich nicht hinter VST-Plugins für den PC zu verstecken. Standardmäßig sind installiert: ZynAddSubFX, ein additiv-subtraktiv arbeitender klassischer Synthesizer, der SoundFont-Player FluidSynth, der LinuxSampler, der Hammond-Emulator setBfree, die FM-Synthese Dexed mit den bekannten DX7-Sounds, eine Demo des Physical-Modelling-Pianos Pianoteq sowie der Synthesizer NoizeMak3er. Nach Art der VST-Plugins steht zusätzlich noch eine große Auswahl einschleifbarer Effekte zur Verfügung.
Erstaunlicherweise haben es die Entwickler geschafft, mit nur vier Drehgebern und dem Touchscreen ein auch Live noch gut brauchbares Bedienungskonzept zu schaffen; die komplette Bandbreite der Möglichkeiten erschließt sich allerdings erst über das WebConfiguration Interface, mit denen auch die Soundverwaltung einfacher fällt. Der Synthesizer ist voll „hackable“, wie die Entwickler betonen – wer will, kann sogar eigene Plugins erschaffen. —cm
Das Testgerät wurde uns von den Entwicklern zur Verfügung gestellt.
Bionik – In der Ideenwerkstatt der Natur
Experimentierkasten für Kinder
Der Bausatz vonFranzis zum Thema Bionik verspricht eine spannende Mischung: Anhand von Tieren wird gezeigt, wie Vorlagen aus der Natur in Technik übersetzt werden können. So erläutern die Autorinnen die Funktionsweise eines Wespenstachels, der eine Kanüle mit Bohrraspel verbindet, was in der Medizintechnik sehr hilfreich sein kann.
Auf den Text zu den Tieren folgt dann je ein elektronisches Bastelprojekt, das aber leider meist mit den vorgestellten Eigenschaften der Tiere wenig zu tun hat. Nach dem oben genannten Beispiel Wespenstachel folgt eine Anleitung für den Bau einer Alarmanlage mit Buzzer. Das Einzige, was diese Alarmanlage mit dem Text zur Wespe verbindet, ist, dass man eine Papp-Wespe um die Alarmanlage baut.
Diese – sagen wir einmal: inhaltlichen Lücken in Verbindung mit der mageren Ausstattung des Bausatzes zum amtlichen Preis rund 30 Euro hinterlassen einen mindestens zwiespältigen Eindruck bei der Redaktion. Was wir aber der Ehrenrettung halber sagen müssen, ist, dass die Anleitungen zu den Projekten sehr gut sind und die Geschichten zu den Tieren ziemlich interessant. Sie haben nur wenig miteinander zu tun. —esk
TinkerForge Bricklets
Neue Module für das Baukastensystem
TinkerForge erweitert sein Baukastensystem um insgesamt 15Module (Bricklets), etwa Sensoren für den Schalldruckpegel und Feinstaub, ein Industrial Dual Relay und einen Industrial Counter. Mit dem Particulate Matter Bricklet ist es nun möglich, die Feinstaubkonzentration der Kategorien PM1.0, PM2.5 und PM10 zu messen sowie Partikel mit einer Größe zwischen 0,3 und 10Mikrometern zu zählen. Das Sound Pressure Level Bricklet arbeitet im Frequenzbereich von 40 bis 40960Hertz. Es misst Lautstärken zwischen 30 und 120Dezibel und kann so den Schalldruckpegel in dB (A/B/C/D/Z) und ITU-R 468 bewerten.
Das Industrial Dual Relay Bricklet hat neben den zwei Relais mit drei Anschlüssen ein Steckanschluss für die Anbindung an weitere Industrial Bricklets an Bord. Es kann Lasten bis zu 240V/10A (Wechselstrom) beziehungsweise 30V/7A (Gleichstrom) schalten. Schließlich gibt es mit dem Counter Bricklet jetzt einen Frequenzzähler mit vier galvanisch isolierten Kanälen.
Andere Bricklets wurden überarbeitet – sie sind an der Versionsnummer 2.0 zu erkennen. Dazu gehören etwa die Echtzeituhr, das CAN-Bus-Bricklet und das Steuermodul für LED-Strips. —hch
Infento
Fahrzeuge für Kinder aus dem Baukasten
Im Jahr 2015 brachte die Firma Infento über Kickstarter ihre ersten Fahrzeug-Baukästen auf den Markt. Die Idee: Aus einem Bausatz können mehrere fahrbare Untersätze für Kinder gebaut werden, die mitwachsen. Inzwischen gibt es neue Kits und einen Elektromotor an, den man in alle Infento-Fahrzeuge mit Pedalen einbauen kann.
Die Fahrzeuge des niederländischen Herstellers erinnern dabei auffällig an Fischertechnik, da die Fahrzeugrahmen hauptsächlich aus schönen, schweren Aluschienen bestehen, ergänzt durch schwarze und rote Plastikteile. Bei uns in der Redaktion erfreute sich unter den neuen Produkten der mit dem e-Pulse-Motor ausgestattete Speedster allergrößter Beliebtheit. Das bis 50 kg zugelassene Fahrzeug wurde gnadenlos von etwas schwereren Redakteuren durch die Bürogänge gefahren. Überstanden hat der Speedster das gut, nur die Achse knackte am Ende ein wenig – laut Infento wurde das inzwischen behoben.
Besitzt man bereits ein Infento-Kit, so kann man den Elektro-Motor einzeln kaufen und ihn für Fahrzeuge verwenden, die sonst mit Pedalen angetrieben würden. Man kann zwischen zwei Geschwindigkeiten (5 und 11 km/h) und einem Rückwärtsgang wählen. Unsere Testkinder im Alter von 6 und 7 Jahren kamen nach einer kurzen Erklärung problemlos mit der Handhabung zurecht. Einen ausführlichen Testbericht mit Videos gibt es online, zu erreichen über die Kurz-URL unten.
Neben den fertigen Fahrzeugen haben wir anhand des Junior-Kits auch die Anleitungen und Materialien getestet. Von beidem waren wir so überzeugt, dass wir das Kit kurzerhand kauften. —esk
Die Testmuster wurden uns vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
Wer löten kann, will irgendwann auch schweißen, denn irgendwo gibt es immer zwei Metallteile, die dauerhaft und belastbar miteinander verbunden werden sollen. Hartlöten von Rohren und Ähnlichem ist vielleicht der erste Schritt, aber womit schweißt man als Gelegenheitsnutzer am Besten? Billige Elektroschweißgeräte sind zwar praktisch, aber oft etwas zu groß und erzeugen auch keine flächige Hitze. Autogen-Schweißen hat seinen eigenen Charme. Mit der Flamme kann man sowohl Hartlote verarbeiten als auch Metall schmelzen und unter Zugabe eines Schweißdrahtes verbinden. Und auch verrostete Verbindungen lösen sich bei mäßiger Erhitzung mit der Flamme viel einfacher.
Wer vor der Anschaffung eines großen Autogen-Gerätes zurückschreckt, der findet vielleicht Gefallen am kleinen Schweiß-Fix. Geliefert wird eine Sauerstoff-Flasche, eine Kartusche mit Mischgas (Butan, Propylen und Propan), eine Handarmatur mit verschiedenen Düsen, ein Gestell und eine einfache Schutzbrille. Zusätzlich benötigten Sie auf jeden Fall noch Schweißer-Handschuhe und ein Paket Schweißdrähte (etwa 5 Euro). Bei unseren Schweiß-Versuchen war die Gasmenge nach 20 Minuten noch nicht aufgebraucht. Der Hersteller gibt an, dass das Brenngas für drei Stunden und der Sauerstoff für 20Minuten ausreichen soll. Im Baumarkt gibt es Nachschub für etwa 6,50 Euro (Brenngas) und 19 Euro (Sauerstoff). Bei den mitgelieferten Düsen gelang es uns nur mit der 1,0er, eine stabile Flamme zum Schweißen einzustellen. Für das Schweißen von Material mit mehr als 1,5mm Stärke halten wir das Gerät für nur bedingt geeignet. Das Einsatzgebiet liegt eher bei dünnen Blechen, Stäben und Modellbauteilen sowie dem Hartlöten. Die Handhabung der Schläuche und Armaturen ist gut und die Ventile schließen auch ordentlich, sodass sich die Restmengen nicht unnötig verflüchtigen. —fls
DasGerät wurde uns vom Hersteller zur Verfügung gestellt.