Make Magazin 6/2018
S. 8
Werkstattberichte

Best Practices für 3D-Drucker in Repair Cafés

3D-Druck trifft Nachhaltigkeit

Bild: Philip Steffan

Wie lässt sich 3D-Druck beim Reparieren einsetzen? Dieser Frage ging der Verein Sustainable Design Center mit sechs Workshops in Werkstätten und Fablabs auf den Grund. Während die Teilnehmenden selbst erste Erfahrungen mit Konstruktion und Druck von 3D-Dateien sammelten, trug der Verein ihre Anregungen zusammen, um daraus Best Practices zu erstellen. Nun gibt es einen Leitfaden für die 3D-Reparatur, ein Poster und eine Präsentationvorlage für Workshops, die Themen von der Diagnose über 3D-Druck-Grundlagen bis zu Fallbeispielen umfassen.

Denn als besonders wichtig erwiesen sich in den Veranstaltungen verständliche Dokumentation und Beispiele sowie Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Die gibt es inzwischen zwar zahlreich im Netz, meist allerdings auf Englisch, was oft eine Hürde ist. Auch die Verständigung zwischen Leuten, die etwas reparieren wollen, und Makern sei nicht immer einfach. Am besten helfen könne zudem, wer einen Reparaturablauf bereits kenne.

Weitere Tipps für Repair Cafés und Werkstätten, die 3D-Druck in Reparaturen einsetzen wollen: Sie sollten speziell qualifizierte Ansprechpersonen einsetzen und eigene Blogs oder Foren zum Austausch anbieten. Studierende könnten ihr Wissen über die Arbeit mit CAD-Programmen weitergeben. Schließlich seien auch Kurse für Kinder beliebt. hch

Preis für Nachhaltigkeit

Hans-Sauer-Stiftung fördert langlebige Projekt-Ideen

Bereits seit 1989 fördert die Hans-Sauer-Stiftung Erfinderinnen und Erfinder mit einem jährlichen Preis. „In Kreisläufen denken“ ist das Thema für den diesjährigen Hans-Sauer-Preis. Mit ihm sollen Projekte belohnt werden, die die Nutzung von Stoffen und Dingen in Kreisläufen möglich machen. Dazu gibt es vier Kategorien, die mit Preisgeldern von insgesamt 20.000 Euro belohnt werden: Drei Kategorien sind fertigen Projekten vorbehalten, in der vierten werden noch zu realisierende „Konzepte“ honoriert. Die Kategorie „Produkte“ zeichnet Designlösungen aus, die etwa Langlebigkeit und Wiederverwertung in den Mittelpunkt stellen. „Prozesse“, die zur Wiederverwendbarkeit neue Wege gehen und auf verlängerte oder geteilte Nutzung setzen, werden ebenso gesucht wie „Orte“, die möglichst als Modellprojekte auf andere Projekte übertragbar sind.

Mitmachen können alle am Thema Interessierten, sowohl Privatpersonen als auch gemeinnützige Organisationen oder Unternehmen. Die Einreichungen sind mit maximal fünf Seiten Umfang überschaubar kurz. Neben dem Fokus auf Kreisläufe sollen dort auch die konkret zu erwartenden Verbesserungen aufgezeigt werden. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2019. Im März werden die Preise schließlich im Rahmen der Munich Creative Business Week verliehen. hch

Science Hacks aus Berlin

Der Science Hack Day lud wieder ein

Bild: Science Hack Day

Anfang November ging es im Berliner Motion.Lab in Treptow um Wissenschaft zum Selbermachen. Über 60 Interessierte waren mit dabei und bastelten ein Wochenende an 10 Projekten, die anschließend in verschiedenen Kategorien prämiert wurden. Zuschauerfavorit wurde in diesem Jahr das Projekt „Multimedia Cyclist“, mit dem Radfahren sicherer werden soll. Dabei werden auf dem Gepäckträger ein Abstandssensor und eine LED-Matrix befestigt. Fährt ein Auto zu dicht auf oder überholt mit zu wenig Abstand, soll ein trauriger Smiley auf die Gefahr hinweisen.

Zum besten Hardware-Hack wurde eine Mikro-Farm für Pilze gekürt, die bisher allerdings nur als Konzept vorliegt. In einem mehrstöckigen Acrylgehäuse sollen mittels Lüfter, Peltierelement, Befeuchtung und Abluftfilter die stets idealen Bedingungen zum Anzüchten von Pilzen geschaffen werden – Sensoren und eine Arduino-Steuerung helfen bei der Überwachung. Weitere Gewinnerideen sind etwa ein auf dem Berliner S-Bahn-Plan basierendes Spiel und die automatische Auswertung von täglichen Urinproben bzw. Fotos der Proben. Als unpraktikabel erwies sich dagegen die Idee, einen Bluetooth Jammer zu bauen, um damit die Boomboxen in U-Bahnen außer Dienst zu setzen. Alle Projekte sind während der Veranstaltung dokumentiert worden und dürfen ausdrücklich weiterentwickelt werden. hch