Make Magazin 3/2019
S. 116
Projekt
Aufmacherbild

Feeder für SMD-Bestückung

Unser MaXYposi hat sich als Bestückungsautomat inzwischen gut bewährt – auch wenn die Bauteilezuführung bisher noch etwas zu einfach gelöst war. Das wollen wir jetzt mit einem (halb)automatischen Feeder (Bauteilezuführer) verbessern: Unser Entwurf verlangt keine Fräs- oder 3D-Druck-Teile, er lässt sich problemlos mit einem Lasercutter anfertigen und kommt mit einer raffiniert einfachen Vorrichtung zum Abziehen der Schutzfolie.

Bei professionellen Bestückungsmaschinen ist der Feeder eine recht aufwendige Konstruktion: Er besteht aus einer Tasche mit Nabe für die Bauteile-Rolle, einem Stachelrad, das in die Perforierung des Bauteilestreifens eingreift, einem Elektromagnet oder Pneumatik-Zylinder zur Betätigung und einer Vorrichtung zum Abschälen und Aufwickeln der transparenten Schutzfolie. Üblicherweise tauscht der Bediener beim Wechsel eines Auftrags nur die Feeder mitsamt Rolle aus; die Feeder müssen nur in die Maschine eingehängt werden, die Betätigung zum Vorschub des Bandes um genau eine Bauteileposition erfolgt über eingebaute Kontakte oder automatische Pneumatik-Kupplungen. Typische Tape-and-Reel-Feeder kosten je nach Ausführung und Fabrikat zwischen 100 und 1000 Euro – pro Bauteilerolle, wohlgemerkt.

Dass es auch einfacher geht, bewiesen schon vor Jahren chinesische Entwickler bei den ersten Bestückungsmaschinen für Gelegenheitsanwender und Kleinserien: Hier stehen die Rollen senkrecht in einem Korb oder sie sind auf einer gemeinsamen Welle aufgehängt. Der Bauteilegurt ist lediglich in einem präzise gefrästen Halter eingelegt, der Vorschub des Bandes erfolgt durch einen absenkbaren Stift am Bestückungskopf, der in die seitliche Perforation des Bandes eingreift. Man spart sich so die Kosten für Einzel-Feeder, muss aber einige Nachteile in Kauf nehmen: Der Wechsel eines Bauteilbandes ist deutlich komplizierter und zeitaufwendig, außerdem verlangsamt der Bandtransport durch den Bestückungskopf die effektive Arbeitsgeschwindigkeit. Relativ aufwendig ist nach wie vor die Mechanik zum Abziehen und Aufwickeln der Schutzfolie.