Make Magazin 4/2019
S. 100
Baubericht
Aufmacherbild

Filamentwaage für 3D-Drucker

Ein ESP8266 und eine Wägezelle überwachen kontinuierlich das Gewicht der Filamentrolle meines 3D-Druckers und melden es per MQTT weiter. In kritischen Situationen – etwa, wenn sich das Filament auf der Rolle verklemmt – schickt das System einen Alarm.

Es gibt Sachen, die gehen mir auf die Nerven – immer und immer wieder. Und irgendwann ist der Punkt erreicht, da muss ich dann etwas dagegen tun. Bei mir waren es aktuell Druckabbrüche am 3D-Drucker, die durch verknotetes Filament verursacht wurden. Während PLA relativ gut gleitet, haftet PET regelrecht an PET und neigt damit zum Verheddern. Ein Filamentsensor, wie er zum Beispiel am Prusa MK3 angebracht ist, reicht für mich nicht aus: Der optische Sensor überwacht zwar, ob Filament eingezogen wird, kann aber einige Probleme nicht erfassen. Wenn zum Beispiel die Rolle blockiert, der Extruderantrieb durchdreht und eine Kerbe im Filament erzeugt, läuft der Drucker schon munter weiter, nur kommt eben nichts mehr aus der Düse. Das Gleiche passiert, wenn das Ende des Filaments durch ein Loch in der Spule gesichert ist. Geht das Filament zu Ende, wird es nicht bis zum letzten Rest eingezogen, sondern die Spule blockiert den Einzug und damit die Funktion eines Filamentsensors.

In einem Blog über Imker habe ich gelesen, dass diese mit Wägezellen das Gewicht ihrer Bienenstöcke kontinuierlich überwachen. Das brachte mich auf die Idee, meinen schon seit langer Zeit im Einsatz befindlichen Filamentabroller mit Kugellagern um eine Wägezelle zu ergänzen. Wenn sich das Filament auf der Rolle verknotet, wird die gesamte Rolle vom Halter gezogen. Mit einer Wägezelle verfügt der Abroller über einen Sensor, der in diesem Fall ein Signal übermitteln kann. Steht der Filamentabroller nicht direkt oberhalb des Druckers, sondern 10–20 cm weiter hinten, bleiben einige Minuten Zeit, um auf eine Warnmeldung zu reagieren.