Make Magazin 4/2022
S. 100
Make
Show and Tell

Im Maker-Fotostudio

Das Projekt ist fertig und wird allgemein bewundert – und erst dann fällt auf, dass man keine Fotos von interessanten Details des Innenlebens oder von Zwischenschritten des Baus gemacht hat. Besser, man macht sich gleich zur Routine, das Entstehen seiner Maker-Projekte zu dokumentieren. Meiner Erfahrung nach ist der Aufwand dafür ist gar nicht so groß, wie man vielleicht zuerst denkt – passende Vorbereitung und Ausrüstung erleichtern die Sache dabei deutlich.

von Daniel Springwald

Wenn man leidenschaftlich gerne bastelt, gibt es im Freundeskreis oder in der Mittagspause immer wieder Gelegenheiten, über das Hobby zu sprechen. Oft ist es dann aber schwierig, nur mit Worten zu berichten, woran man gerade werkelt. Wollte ich Anfang der 1990er Jahre jemandem beschreiben, wie meine computergesteuerte Lasershow nebst selbst gebauter Nebelmaschine genau aussieht, halfen bestenfalls ein Blatt Papier und ein Stift für eine spontane Skizze. Fotos hingegen waren damals noch ausschließlich analog, mit vergleichsweise hohen Kosten und Zeitaufwand für die Entwicklung und Abzüge. Dementsprechend überlegte man sich gut, was man fotografierte. Für Filmaufnahmen stand im besten Fall eine Videokamera mit VHS-Band zur Verfügung, bei vielen aber auch gar nichts.

Wer zeigen will, braucht Fotos

Seitdem ist es glücklicherweise einfacher und günstiger geworden, Aufnahmen vom eigenen Bastelprojekt zu machen. Wenn alles fertig zusammengebaut ist, merkt man dann aber doch oft, dass man gar nicht festgehalten hat, wie das Gerät entstanden ist oder wie es von innen aussieht. Dabei sind solche Aufnahmen viel wert, nicht nur, wenn man sein Projekt anderen tiefergehend erläutern will, sei es im echten Leben oder online. Auch für den Hausgebrauch lohnt sich die Dokumentation: Vielleicht möchte man später mit etwas zeitlichem Abstand ein zweites Exemplar bauen oder bewährte Teile in ein neues Projekt übernehmen. Dann kann es ohne Fotos vom Innenleben teilweise schwer werden, die Verkabelung nachzuvollziehen – vor allem, wenn das Zerlegen des bereits fertigen Gerätes schwierig oder sogar unmöglich ist.