c't 17/2024
S. 98
Test & Beratung
Smartbike

E-Cruiser

Komfortables Smart Bike Tenways CGO009 im Test

Breite Schlappen, Diebstahlschutz per App und ein Rahmen in Einheitsgröße kennzeichnen das E-Bike von Tenways. Optische Anleihen bei anderen Smart Bikes sind kaum zu übersehen. In Sachen Fahrverhalten ist ganz klar VanMoof das Vorbild.

Von Robin Brand

Das Tenways-E-Bike mit dem sperrigen Namen steht auf 2,15 Zoll breiten 28-Zoll-Reifen, der geschwungene Komfortlenker entlarvt es als eher gemütlichen Vertreter seiner Gattung. Den Alurahmen des CGO009 montiert der Hersteller in blau, grün oder schwarz lackiert, aber in nur einer Größe. Die soll Menschen mit Körpergrößen zwischen 1,65 bis 2 Meter passen. Naturgemäß fühlt man sich am wohlsten, wenn man etwa in der Mitte liegt, doch es gibt eine Besonderheit: Während viele One-fits-all-Rahmen Menschen am oberen Ende der Skala zu klein sind, aber kleineren passen, ist es beim CGO009 genau andersherum. Eine 1,67 Meter große Testfahrerin forderte vor dem Aufsteigen einen Hocker (und schaffte es dann doch ohne). Jeder Ampelhalt wurde auf dem Rad mit 85,2 Zentimetern Überstandshöhe zum Balanceakt. Der größte Testfahrer (1,97 Meter) fühlte sich dagegen pudelwohl auf dem Tenways. Da sich das Rad mit proprietärem Lenker kaum anpassen lässt, sollte, wenn möglich, vor dem Kauf eine Probefahrt stehen.

Tenways schickt das CGO009 mit Heckgepäckträger (aber ohne Federklappe), Seitenständer und Schutzblechen auf die Reise. Ab Werk ist ein gemütlicher Selle-Royal-Sattel montiert. Die profilarmen Reifen (CST Quantum) rollen widerstandsarm über Asphalt. Obwohl das Rad keine Federung hat, fährt es sich auf Schotterpisten recht angenehm. Allerdings darf man die fetten Reifen nicht allzu fest aufpumpen, damit diese kleinere Unebenheiten schlucken. Angesichts des Gewichts von fast 25 Kilogramm (das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 145 kg) ist es etwas verwunderlich, dass Tenways das CGO009 als Singlespeeder baut. Läuft unterwegs mal der Akku leer, werden vor allem Anfahrten und Steigungen mit der großen Übersetzung zur Qual. Der Riemenantrieb besteht aus einem Mix aus wartungsarmen Gates CDN- und CDX-Komponenten. Die hydraulischen Tektro-Scheibenbremsen packen nach kurzer Einfahrzeit beherzt zu. Das Rücklicht und das im über die Gabel verlängerten Oberrohr sitzende Frontlicht (hallo, VanMoof!) versorgt der Akku mit Strom. Der Motor sitzt in der Hinterradnabe. Er leistet die in Deutschland maximal erlaubte Nenndauerleistung von 250 Watt und entfaltet eine Kraft von maximal 45 Nm.

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