MIT Technology Review 12/2016
S. 90
Fokus
Ernährung

Weder Fisch noch Fleisch

Rindersteaks, Hühnchenschnitzel und Hackbällchen sind ungesund, umweltschädlich und begünstigen Tierquälerei: Aber welche überzeugenden Alternativen gibt es?

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Man nehme eine Handvoll Heuschrecken, entferne Flügel und Beine, gebe sie in eine Pfanne und röste sie kross an, bis sie angenehm duften. Dann etwas Limonensaft hinzugeben, salzen und nach Belieben mit Chilipulver würzen. Salat, Zwiebeln, Bohnen und Guacamole dazu, mit einem Taco umhüllen und fertig sind die „Chapulines à la Mexicana“ – Heuschrecken nach mexikanischer Art. Schleckermäuler tauchen geröstete Heuschrecken auch gern in flüssige Schokolade und verspeisen sie als Süßigkeit. Guten Appetit.

Trotzdem nicht auf den Geschmack gekommen? Dabei wäre eine gute Alternative zu Fleisch bitter nötig. Die Welternährungsorganisation FAO ist überzeugt, dass uns künftig gar nichts anderes übrig bleiben wird angesichts der großen Nachteile des Fleischkonsums. Jeder Mensch der Erde verbraucht im Schnitt pro Jahr 43 Kilogramm Fleisch, der Deutsche sogar doppelt so viel. In diesen Mengen ist das nicht nur für die Gesundheit problematisch. Zahlreiche Studien zeigen, dass Menschen mit hohem Fleischkonsum häufiger an Herz-Kreislauf-Leiden und sogar Krebs sterben. Die Produktion von Fleisch ist zudem schädlich für die Umwelt, weil sie viel Fläche beansprucht und Treibhausgase ausstößt. Und nicht zuletzt bedeutet Massenhaltung Leid für die Tiere.