MIT Technology Review 2/2018
S. 15
Aktuell

ARCHITEKTUR

Luftbrücke aus Beton

Vorn und hinten werden noch Segmente abgeschnitten, an den Seiten Erdwälle aufgeschüttet. Foto: Benjamin Kromoser/TU Wien

Will man Betonkuppeln in gewöhnlicher Schalenbauweise bauen, muss man normalerweise ein teures Gerüst aufstellen. Die TU Wien hat ein einfacheres Verfahren entwickelt: Der Beton wird während des Baus von einem Luftkissen gestützt. Eine erste Kuppel hat die TU mit dieser Methode schon vor drei Jahren gebaut (siehe TR 7/2014, S. 16). Nun wurde die neue Methode erstmals in der Praxis eingesetzt. Die Österreichische Bundesbahn hat damit eine Wildbrücke über einen neuen Streckenabschnitt errichtet.

Am Anfang steht eine ebene Betonplatte mit keilförmigen Aussparungen. Unter der Platte befindet sich ein Luftkissen, das fünf Stunden lang aufgeblasen wird. Dabei richtet sich die Platte zu einer länglichen Kuppel auf. Stahlkabel halten sie währenddessen in Form. Die Ausschnitte fügen sich dadurch zusammen und brauchen abschließend nur noch verspachtelt zu werden. Um aus der Kuppel eine Brücke zu machen, wurde an zwei Seiten ein Teil abgeschnitten und an den anderen beiden Seiten eine Erdrampe aufgeschüttet.

Nach Angaben der Forscher benötigt die Methode zwar etwas mehr Beton, aber dafür rund 40 Prozent weniger Stahl als herkömmliche Verfahren. Insgesamt soll sie dadurch 15 bis 30 Prozent günstiger sein. GREGOR HONSEL

SOFTWARE

Möglicher Android-Nachfolger in Sicht

Das Pixelbook von Google Foto: Google

Es könnte der Nachfolger von Android und Chrome OS werden: Fuchsia OS, ein neues Betriebssystem, an dem Google schon seit über einem Jahr arbeitet. Bisher lief es nur auf dem Notebook Acer Switch Alpha 12 und dem Mini-PC Intel NCU. Jetzt ist das Pixelbook von Google, das serienmäßig unter Googles Chrome OS läuft, zur Liste der unter Fuchsia OS lauffähigen Geräte hinzugekommen.

Im Gegensatz zu Android und Chrome OS baut Fuchsia nicht auf einem Linux-Kernel auf, sondern auf dem von Google selbst entwickelten Zircon-Kernel. Dennoch ist Fuchsia ebenso wie Linux als Open-Source-Software für jedermann einseh- und erweiterbar. Dazu passt, dass die von Apple entwickelte – ebenfalls offene – Programmiersprache Swift von Fuchsia unterstützt wird. Das könnte ein weiterer Hinweis darauf sein, dass Fuchsia Android ablösen soll, denn Java als erste Android-Programmiersprache gilt unter Entwicklern schon lange als veraltet. Außerdem mutmaßen Experten, dass Fuchsia das Problem der für viele Smartphones fehlenden Android-Updates lösen könnte, indem es nur in einer einheitlichen Version an Hardware-Hersteller lizenziert wird.

Fuchsia ist darauf ausgelegt, auf einer Vielzahl von Geräten zu laufen – vom PC über Tablets und Smartphones bis hin zu kleinen vernetzten IoT-Devices. KARSTEN SCHÄFER