Technology Review Special 2019
S. 66
Raumfahrt
Mondmissionen
Mit vier Triebwerken soll die neue Rakete SLS Astronauten zum Mond bringen. Foto: Eric Bordelon/NASA

Mondsüchtig

In fünf Jahren sollen wieder amerikanische Astronauten auf dem Mond sein, hat Präsident Trump 2019 entschieden. Ähnliches hat China verkündet, wenn auch nicht mit der gleichen Eile. Wie realistisch sind die Pläne?

Von Christian Rauch

Auf Anweisung des Präsidenten der Vereinigten Staaten ist es die erklärte Politik dieser Regierung und der Vereinigten Staaten von Amerika, innerhalb der nächsten fünf Jahre amerikanische Astronauten auf den Mond zurückzubringen.“ Mit diesem Statement sorgte US-Vizepräsident Mike Pence im März 2019 für Aufsehen. Seither untersucht die Nasa Vorschläge der Industrie für einen neuen Mondlander, der schon 2024 eingesetzt werden kann – nach den bisherigen Plänen wäre dafür bis 2028 Zeit gewesen.

Das neue, ehrgeizigere Mondprogramm der Nasa heißt Artemis. Bei seiner ersten Landung sollen ein Mann und eine Frau – als erste Mondastronautin überhaupt – den Erdtrabanten betreten. „Wir wissen, dass es verrückt klingt“, sagt Marshall Smith, Leiter des bemannten Mondprogramms bei der Nasa, zu dem verkürzten Zeitfenster. Zwei Fähren von zwei unterschiedlichen Herstellern könnten Astronauten 2024 und 2025 auf die Mondoberfläche und von dort wieder zurück bringen.