MIT Technology Review 7/2021
S. 96
Verkehr
Fahrradverkehr
Zwischen Eindhoven und Veldhoven schwebt der Radverkehr auf einem Kreisverkehr über eine große niederländische Auto-Kreuzung hinweg. Rund 5000 Radfahrer nutzen täglich den Hovenring.
Foto: picture alliance / Jochen Tack

Forschen für das Fahrrad

Dass weniger Auto- und mehr Fahrradfahren eine gute Idee ist, um das Klima und die Städte zu entlasten, ist beim Verkehrsministerium langsam angekommen: Im letzten Jahr hat es 8,3 Millionen Euro für sieben „Stiftungsprofessuren Radverkehr“ bereitgestellt. Wir haben bei sechs von ihnen nachgefragt, wie sich der Anteil des Fahrradverkehrs erhöhen lässt.

Von Jo Schilling

Mit den Fahrrad-Professuren soll der Radverkehr in der Forschung und Ausbildung von Verkehrsplanerinnen und -planern Fuß fassen – dafür stehen den Lehrstühlen für fünf Jahre jährlich jeweils bis zu 400 000 Euro zur Verfügung. Bis 2023 hält das Bundesministerium für Verkehr zudem 125 Millionen Euro für die Realisierung von Modellprojekten bereit. Sechs der sieben Professuren sind inzwischen besetzt und wollen für neuen Schwung im Sattel sorgen und den verkehrsplanerischen Nachwuchs für Sicherheit, Fußverkehr und Logistik fit machen. Wir haben Angela Francke (Hochschule Karlsruhe), Heather Kaths (Universität Wuppertal), Dennis Knese (Frankfurt UAS), Jana Kühl (Ostfalia Hochschule), Martina Lohmeier (Hochschule RheinMain) und Christian Rudolph (Technische Hochschule Wildau) gefragt, wie sie den Radverkehr in Deutschland stärken wollen.

Viel Forschungsbedarf

Wer regelmäßig mit dem Rad unterwegs ist, kennt die Situation in vielen deutschen Städten: Es ist zu eng für Radfahrende, der Autoverkehr rauscht teilweise nur wenige Zentimeter an ihnen viel zu schnell vorbei. Städte für Radelnde attraktiver zu machen, könnte doch eigentlich ganz einfach sein: Straßen zugunsten von Radwegen verschlanken und Tempo drosseln.