15,6-Zoll-Notebooks um 600 Euro mit Quad-Core, SSD und mattem Bildschirm

Seite 2: Einzeltests

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Das Aspire 5 (AS515-52G) ist das teuerste Exemplar im Testfeld, aber auch das mit dem neuesten Innenleben: Der Prozessor entstammt der erst wenige Monate alten Whiskey-Lake-Baureihe. Acer nutzt dessen neue Chipsatz-Funktionen allerdings nicht aus: Keine USB-Buchse spricht USB 3.1 Gen 2 (SuperSpeedPlus, 10 GBit/s). Den höheren Turbo-Takt der CPU kann das Aspire 5 nur bei Last auf einem Kern ausfahren: Asus, Dell und HP ziehen trotz laut Datenblatt schwächerem Prozessor bei Multi-Thread-Last teils deutlich vorbei.

Als einziges Notebook im Testfeld bietet das Aspire 5 eine beleuchtete Tastatur; diese Komfortfunktion ist üblicherweise teureren Notebooks vorbehalten. Das Tippgefühl ist gut, das Layout ist aber nur im Hauptfeld gelungen: Der Cursor-Block ist in eine Zeile gezwängt, der Ziffernblock besteht aus nur drei statt wie üblich vier Spalten. Letzteres erfordert viel Übung, weil die sonst vorhandenen großen Tasten für Null, Plus und Enter fehlen – beziehungsweise anderswo platziert wurden und viel kleiner sind.

Acer verkauft das 2018er Aspire 5 in etlichen Ausstattungsvarianten, die allesamt mit mattem Full-HD-Bildschirm daherkommen. Varianten mit den Low-End-GPUs GeForce MX130 oder MX150 heißen A515-52G, Varianten nur mit integrierter Intel-GPU hingegen A515-52. Die Preise beginnen bei 550 Euro mit Core i3, 128er-SSD und 4 GByte Arbeitsspeicher. Bei der nächstteureren Ausstattungsvariante muss man auf eine SSD verzichten und stattdessen mit einer Festplatte samt Optane-Cache auskommen, was sich merklich zäher anfühlt. Maximal sind eine 512-GByte-SSD oder 256er-SSD plus 1-TByte-Platte mit 16 GByte RAM vorgesehen (1100 Euro). Der Vorgänger A515-51(G) ist weiterhin zu ähnlichen Preisen erhältlich, aber mit 1366er-Bildschirmen und Doppelkernen der sechsten (Core i3) oder siebten Generation (Core i5) nicht mehr attraktiv.

  • beleuchtete Tastatur
  • Dual-Stream-WLAN
  • nutzt Chipsatz-Funktionen nicht aus
  • schmaler Ziffernblock

Das VivoBook X540UA kostet nur 580 Euro und ist damit das günstigste Notebook im Testfeld; andere X540UA-Konfigurationen bekommt man sogar schon ab 380 Euro. Abgesehen von fehlenden Windows-Lizenzen findet man in den günstigeren Modellen allerdings entweder langsamere Doppelkern-Prozessor plus SSD oder Quad-Cores samt grobem 1366er-Bildschirm und Festplatte. Die Kombination aller wünschenswerten Features ist das hier getestete Topmodell.

Dass Asus das X540UA für einen niedrigen Preis entwickelt hat, merkt man an vielen kleinen Details. Die CPU-Performance ist ordentlich, doch schon kurze Rechenlast lässt den Lüfter hochfrequent in den hörbaren Bereich drehen. Die Leistungsaufnahme liegt im üblichen Rahmen, doch wegen der geringen Akkukapazität fallen die Laufzeiten kurz aus. Layout und Tippgefühl der Tastatur gefallen, doch die Tastatur quittiert jeden Anschlag mit einem hellen Klappern. Letzteres gilt auch für Tipp-Klicks auf dem maustastenlosen Touchpad. Der Kartenleser nimmt lediglich kleine MicroSD-Kärtchen auf, obwohl das Gehäuse ausreichend Platz für einen normalgroßen Schacht böte – Asus wollte offensichtlich alle Schnittstellen am linken Rand platzieren, um eine interne Verkabelung zum anderen Rand einzusparen. Von den drei USB-Buchsen beherrscht nur eine flottes USB 3.0.

Ohne Wenn und Aber ist das WLAN-Modul, welches in beiden Frequenzbändern und mit zwei Datenströmen funkt. Das schafft im Testfeld sonst nur das 100 Euro teurere Acer-Notebook. Auch das beiliegende Steckernetzteil gefällt, weil es sich zum Mitnehmen einfacher im Rucksack verstauen lässt als Klötze mit zwei Kabeln.

Der Werbeaufkleber auf der Handballenablage verspricht ein "Leichtgewicht", was nicht gelogen ist, sich im Testfeld aber relativiert: Dell und HP sind schwerer, Acer und Lenovo wiegen nahezu das Gleiche.

  • Dual-Stream-WLAN
  • Kartenleser nur MicroSD
  • nervöse Lüftersteuerung

Dells Ingenieure haben beim Inspiron 15 (3576) gute Arbeit geleistet: Die Rechenleistung ist die höchste im Testfeld und die Lüfterlautstärke gleichzeitig die geringste. Auch bei der Laufzeit schiebt sich das Notebook im Testfeld ganz nach vorne – bravo.

Abstriche muss man bei der Netzwerk-Konnektivität machen: Das WLAN-Modul funkt mit nur einem Datenstrom, die LAN-Buchse beherrscht nur Fast Ethernet (100 MBit/s). Die Konkurrenz liefert zeitgemäßes Gigabit-LAN, und Asus zeigt, dass Dual-Stream-WLAN auch für kleines Geld machbar ist.

Kurioserweise bietet das Gehäuse zwar einen Schacht für ein optisches Laufwerk, doch er wird nicht genutzt – und das, obwohl es keine anderen Ausstattungsvarianten des Inspiron 15 (3576) als die hier getestete gibt. Des Rätsels Lösung: Dell verwendet das Chassis auch beim Doppelkern- und HDD-bestückten Schwestermodell Inspiron 15 (3567), welches mit DVD-Brenner daherkommt. Das Nachrüsten einen DVD-Brenners oder eines Massenspeichers im ODD-Schacht ist nicht möglich, weil Dell auch den SATA-Konnektor im Schacht weglässt.

Die Inspiron-15-Modelle 3567 und 3576 sind eng mit dem Business-Gerät Vostro 15 (3568 / 3578) verwandt, was einen Bonus mit sich bringt: Der Akku lässt sich ganz klassisch ohne Werkzeug und Bastelarbeiten entnehmen, sodass ein Austausch oder ein Betrieb am Netzteil ohne Akku möglich ist. Ein vorinstalliertes Windows 10 Pro statt Home und eine zusätzliche VGA-Buchse gibt es nur bei den Vostros.

Das Tastatur-Layout gefällt trotz einzeiligem Cursor-Block, weil alle vier Tasten gleich groß sind und die unterste Tastenzeile tiefer als die sonst üblichen 19 Millimeter ausfällt – das macht bei blinder Bedienung viel wett.

  • lange Laufzeit
  • hohe Rechenleistung
  • ODD-Schacht ungenutzt
  • schwaches LAN/WLAN

Beim HP 15 (da0406ng) fühlt man sich ein bisschen in die Vergangenheit versetzt: Das Notebook wartet mit einem DVD-Brenner auf. Das ist mittlerweile eine Seltenheit, weil Software und Filme inzwischen üblicherweise online bezogen werden. Wer noch auf Datenscheiben angewiesen ist, dürfte sich allerdings über die Kombination eines optischen Laufwerks mit ansonsten topaktuellen Komponenten und hoher CPU-Leistung freuen. Wie bei einigen anderen Kandidaten ist auch noch eine LAN-Buchse an Bord.

Als einziges Notebook im Testfeld stellt es dem Nutzer zwei Maustasten für Links- und Rechtsklicks zur Verfügung; die Sensorfläche erkennt zudem wie üblich Gesten mit bis zu vier Fingern. Die Tastatur bietet einen Ziffernblock mit klassischem Layout und normalbreiten Tasten, doch im häufig benutzten Hauptfeld ist Übung nötig: Nicht nur der Cursor-Block, sondern auch die Enter-Taste sind trotz einer grundsätzlich deutschen Tastenbelegung nur einzeilig ausgeführt.

Selbst bei geringer Systemlast läuft der Lüfter immer hörbar mit. Das Notebook macht in ruhigen Umgebungen also durch Dauersäuseln auf sich aufmerksam – was immerhin angenehmer ist als ein häufiger Wechsel zwischen Aus und An wie bei Asus.

Unter der arg generischen Bezeichnung HP 15 findet man eine Myriade an Notebooks mit verschiedensten technischen Innenleben. Das Verwirrspiel hat System, denn eine eindeutige Bezeichnung für eine Unterfamilie fehlt: Beginnend mit der Modellbezeichnung da0 gibt es zwar etliche Quad-Core-Modelle, aber auch solche mit älteren Doppelkernen oder langsamen Atom-Pentiums- und Celerons. Anders als beim restlichen Testfeld lassen sich Messergebnisse wie Lüfterlautstärke oder Laufzeit also nicht auf gleichnamige Schwestermodelle übertragen.

  • Touchpad mit Maustasten
  • optisches Laufwerk
  • Enter-Taste einzeilig
  • Lüfter läuft immer

Das IdeaPad 330S-15IKB fällt in zweierlei Hinsicht ins Auge: Das schlichte Design mit Metalldeckel und metallisch lackiertem Gehäuse nimmt sich unauffällig zurück, und der Bildschirm ist der beste im Testfeld. Dank IPS-Technik sieht man beim Blick von der Seite weder verfälschte Farben noch blasse Kontraste. Hinzu kommt der dünne Rahmen, der bislang ein Erkennungszeichen weitaus teurerer Notebooks war.

Auch bei den Schnittstellen liegt es vorne, da alle drei USB-Buchsen flotte USB-3.0-Geschwindigkeit bieten – und die NVMe-SSD ist drei- bis fünfmal so schnell wie die SATA-SSDs der Konkurrenz. Die Tastatur erfreut mit gutem Feedback und einem bis auf den einzeiligen Cursor-Block gelungenen Layout; die Tasten des Ziffernblocks fallen etwas schmaler als üblich aus. Das kompakte Steckernetzteil ist flugs in jedem Rucksack verstaut.

Bei der CPU-Performance muss man dagegen massive Abstriche machen: Trotz identischen CPU-Modells liegt Lenovo weit abgeschlagen hinter der Konkurrenz, ohne dass man dadurch andere Vorteile wie etwa besonders wenig Lüfterlärm hätte. Wegen seines knapp bemessenen Akkus rangiert das IdeaPad 330S-15IKB auch bei der Laufzeit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Apropos Akku: Auch ohne gebootetes Windows lässt sich der Akkustand ermitteln, indem man bei ausgeschaltetem Gerät eine beliebige Taste drückt – dann wird der Füllstand auf dem Bildschirm angezeigt.

Lenovo verkauft das IdeaPad 330S-15IKB in rund 30 Ausstattungsvarianten zwischen 370 und 1000 Euro; etliche davon kommen ohne Windows-Lizenz und mit langsameren CPUs daher. Quad-Core und Windows-Lizenz bekommt man ab 580 Euro; das 600-Euro-Testmodell ist die günstigste Ausstattung, die auch eine SSD mitbringt. Manche Modelle haben blaue oder weiße Gehäuse; ab 800 Euro ist die Mittelklasse-GPU GeForce GTX 1050 eingebaut.

  • alle Buchsen mit USB 3.0
  • IPS-Bildschirm
  • geringe CPU-Leistung
  • kurze Laufzeit