MacBook Pro Retina mit USB 3.0 und neuer Hardware im Test

Seite 2: Weitere Hardware und Fazit

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Intels erstmals in Macs eingesetzte Ivy-Bridge-Architektur ermöglicht mit ihrer 22-Nanometer-Bauweise kompaktere Chips, die weniger Energie verbrauchen und damit weniger Abwärme erzeugen. Die etwas höheren Taktraten und das verbesserte Turbo Boost sorgen freilich dafür, dass doch wieder viel Hitze aus dem Gehäuse zu befördern ist.

Ohne Last war das MacBook Pro Retina in einem normalen Büro akustisch kaum warnehmbar. Durch einige besonders rechen- und grafikintensive Tests konnten wir die Lüfter allerdings kräftig zum Pusten provozieren, zum Beispiel mit Dirt 2, Mathematica 8, DVD2one oder Cinebench 11.

Die CPU-Werte des 2,6-GHz-Modells bei Cinebench 11 gerieten etwas besser als bei einem MacBook Pro 15" 2,4 GHz der Vorgängergeneration, die OpenGL-Ergebnisse hingegen etwas schlechter. Vielleicht sind die Treiber für die neue Nvidia-Grafik GeForce GT 650M noch nicht fertig optimiert.

Die Boot-Zeit des MacBook Pro Retina liegt mit 17 Sekunden bei der eines MacBook Air, dies geht vor allem auf das Konto der schnellen SSD, die mit 6 Gigabit angebunden ist (SATA 6G, mehr dazu im Artikel "Mac-Turbo SSD" in Mac & i Heft 6). Der Arbeitsspeicher von 8 GByte in der Standardkonfiguration ist verlötet, er lässt sich nicht erweitern. Optional kann man das von uns getestete Modell (2,6 GHz, 512-GByte-SSD) auch mit 16 GByte RAM bestellen. Dann kostet es 3100 statt 2900 Euro. Die Konfiguration für 2280 Euro bringt einen 2,3-GHz-Vierkern-Prozessor und eine 256-GByte-SSD mit; mit 16 GByte RAM kostet sie ebenfalls 200 Euro mehr. Die kompakten SSD-Module sind zwar gesockelt, haben aber einen anderen Steckkontakt als beim MacBook Air, sodass sich auch die bisherigen Blade-Module nicht wiederverwenden lassen.

Die Schnittstellen des MacBook Pro Retina.

Der Akku besteht aus sechs einzelnen Elementen, die mit dem Gehäuse verklebt sind. Die von 77,5 auf 95 Wattstunden gesteigerte Kapazität führt wegen des stromhungrigen Retina-Displays laut Apple nicht zu längeren Akku-Laufzeiten. Im Test bei hoher Belastung mit voller Helligkeit lief die Batterie nach fünfeinhalb Stunden leer, beim vorigen MacBook Pro waren es unter den gleichen Umständen 7:20 h. USB-2.0-Maus und -Tastatur funktionierten problemlos an den 3.0-Buchsen. Der Sound der internen Stereo-Lautsprecher war erstaunlich gut, aber natürlich frei von echten Bässen.

Insgesamt erzeugt das MacBook Pro Retina einen starken Haben-Wollen-Reflex. Das Lesen am Bildschirm macht viel mehr Spaß. Nach dem Wechsel zurück an ein herkömmliches Display kommt einem dieses plötzlich unscharf und verwaschen vor. Schon allein die Kombination aus kompakter Bauform mit geringem Gewicht und ordentlicher Leistung wird für viele Kaufanreiz genug sein – derzeit ist das MacBook jedenfalls schlecht zu haben, die Lieferzeit im Apple Store beträgt zur Zeit drei bis vier Wochen.

Mehr Benchmarks, Messwerte und Testergebnisse sowie einen Vergleich mit anderen Top-Notebooks bringt c't 15/12, die in zwei Wochen erscheint. (jes)