Ausprobiert: Winzling BBC Micro Bit

Seite 5: Ein Fazit für Maker – und die, die es werden wollen

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Dem Micro Bit fehlen vielleicht die Anschlussmöglichkeiten eines Arduino und die Softwaremöglichkeiten des Raspberry Pi. Trotzdem füllt er eine kleine Lücke, von der man vorher nicht wusste, dass sie existiert.

Denn mit dem Micro Bit kann man direkt mit einfachen Projekten loslegen, ohne zusätzlich Geld in externe Sensoren, Displays und andere Bauteile zu investieren – mit einem nackten Arduino kann man höchstens die Onboard-LED blinken lassen, dann ist Schluss. Da kommt man mit dem Micro Bit deutlich günstiger weg – und oft schneller zum Ziel.

Die verfügbaren Software-Werkzeuge sind sehr umfangreich und nützlich – wer schon mal versucht hat, "mal eben schnell" Hardware mit einem Smartphone zu verbinden, weiß etwa die fertigen Blöcke dafür von Microsoft Blocks zu schätzen. So lassen sich mit dem Micro Bit gut Konzepte ausprobieren – gerade, wenn es schnell gehen muss, etwa während eines Hackathons.

Zumindest auf Englisch gibt es auch viel Lehrmaterial. Der Micro Bit eignet sich damit, um Programmieren zu lernen, da es je nach Wahl der Entwicklungsumgebung so gut wie keine Einstiegshürden gibt, die potentielle Anwender abschrecken könnten. Trotzdem versteckt er nicht den eigentlichen Quellcode, was wichtig ist, um den Schritt in die "echte Softwarewelt" zu schaffen. Beim Micro Bit gibt es für jeden Wissensstand einen passenden Einstiegspunkt – diese Vielseitigkeit macht ihn als Lernplattform interessant.

Für Hardware-Projekte, die viele Anschlüsse benötigen, eignet sich der Mikro-Rechner weniger. Dass nicht jede Schnittstelle bei jeder Programmieroberfläche zur Verfügung steht, könnte den einen oder anderen zusätzlich einschränken. Die C/C++-Oberfläche bietet mehr Möglichkeiten als die Arduino-Software, dafür ist der Einstieg dort schwieriger. Hier besteht aber die Hoffnung, dass sich in Zukunft mehr Programmierer mit dem Micro Bit beschäftigen und diesen Bereich gemeinsam ausbauen. Das gilt auch für die Brücke zu Android – hier gibt es bisher nur die eine App von Samsung selbst mit überschaubaren Funktionen.

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Die Make-Redaktion probiert viel mehr aus, als ins alle zwei Monate erscheinende Heft passt. Deshalb veröffentlichen wir auf unserer Webseite in loser Folge weitere Testberichte.

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