Besser als die eingebauten: Webcams für den Mac im Test

Seite 2: Einzelbesprechungen

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Wir gehen unsere sechs Testkandidaten nach Kaufpreis gereiht durch. Mit den Webcams angefertigte Testaufnahmen finden Sie im Anschluss.

Mit ihrem Preis von unter 30 Euro markiert die WEC-360.HD den günstigsten Einstieg in die HD-Filmerei am Mac. Allerdings lieferte sie im QuickTime Player statt der versprochenen 1080p nur 720p mit 15 Bildern pro Sekunde. Änderte man die Einstellung von "hoch" auf "maximal", wurden es nicht mehr, sondern sogar nur noch 640 × 480 Pixel. Die Datenrate erreichte maximal 11 MBit/s.

Pearls Somikon-Webcam schaffte im Test nicht die versprochene Auflösung und enttäuschte in Sachen Qualität.

Entsprechend sahen die Bilder fleckig und sehr stark verrauscht aus. Bei schlechtem Licht konnte man fast nichts erkennen. Die Optik verzeichnete das Aufgenommene kaum, konnte aber keine feinen Details abbilden. Hinzu kamen eine zu schwache Belichtung vor hellen Hintergründen, Geisterbilder und ein langsamer Autofokus, der bei schnellen Bewegungen überfordert war und pumpte. Bestimmte Rottöne stellte die Kamera braun dar. Die von Pearl angebotene Webcam erreichte als einzige nicht einmal das Niveau älterer FaceTime-Kameras.

Mit ihrem Preis von rund 35 Euro kostet die Webcam 1080p von Aukey nur wenig mehr. Sie nahm sogar 1080p-Videos mit 25 fps auf. Mit ihrem Fixfokus kann sie die Schärfe zwar nicht verlagern, pumpt aber auch nicht bei dem Versuch. In einer Entfernung von 25 bis 300 Zentimetern bildete sie Details trotzdem noch halbwegs gut ab.

Full-HD-Videos bei mittlerer Bildqualität und Schärfe lieferte Aukeys preislich günstige Webcam 1080p.

Farbrauschen trat vor allem bei Hauttönen auf. Mit einer Datenrate von maximal 122 MBit/s geriet das Bild aber ansonsten flüssig, einigermaßen farbtreu, angemessen belichtet und wenig verzeichnet. Bei ihrem Preis bietet die Aukey damit viel Kamera fürs Geld.

Zum Testzeitpunkt kostete die LifeCam HD-3000 im Angebot weniger als 30 Euro. Dafür erhält man eine robust wirkende 720p-Webcam aus gutem Hause. In den Videos rauschten die Farben allerdings stark. Fleckige Hauttöne und überrissene Kontraste störten den Bildeindruck außerdem. Dies geht Hand in Hand mit einer Datenrate von lediglich 45 MBit/s, die bei der höchsten Auflösung (720p mit 20 fps) nur mit hoher Kompression so klein zu halten ist.

Starkes Rauschen und niedrige Datenraten störten bei Microsofts günstiger und robuster LifeCam HD-3000.

Gut gefallen hat uns im Vergleich zu den anderen die Lichtausbeute bei geringer Beleuchtung: Hier kam die Microsoft-Hardware auf Platz zwei im Test. Für den Ton steht nur ein Mikrofon zur Verfügung, was in diesem Bereich zur Abwertung um eine Note führte.

Logitechs C525 steckt in einem robusten Gehäuse, schwächelte aber bei der Belichtung und der Farbqualität.

Die C525 kostet mit rund 50 Euro fast doppelt so viel wie die drei vorgenannten Konkurrenzprodukte. In der Farbtreue schlug die Logitech-Webcam diese, ansonsten schwächelte sie bei der Belichtung insbesondere in der Dämmerung. Zusammen mit dem starken Farbrauschen erreichte die Bildqualität nur ein ausreichendes Niveau. Hinzu kam der Mono-Ton.

Auf der Positiv-Seite standen 1080p-Videos mit 24 fps bei einer guten Datenrate von 122 MBit/s und ein robustes Gehäuse. Trotz eines breiteren Kamerawinkels von 52 Grad verzerrte die C525 die Darstellung nur wenig.

Ein hochauflösendes, scharfes und farbneutrales Bild lieferte Logitechs C920.

Preislich überschreitet Logitechs C920 bereits die 100-Euro-Marke (Listenpreis, Straße gut 60 Euro), lieferte dafür aber ein hochauflösendes, scharfes und farbneutrales Bild. In 1080p schaffte sie 24 Frames pro Sekunde, in 720p waren es 30. Störend empfanden wir die Helligkeitssprünge bei der Nachjustierung der Belichtung vor hellen Hintergründen im Automatikbetrieb.

Mit Hilfe der Hersteller-Software "Camera Settings" konnten wir den Kamerawinkel von 64 auf 40 Grad reduzieren, dabei ging aber auch wie bei einem Digitalzoom die Auflösung entsprechend zurück. In der Universalklemme steckt auch ein Stativgewinde, um die Kamera nicht nur am Monitor befestigen zu können.

Für die Brio 4K verlangt Logitech über 200 Euro, im Handel ist sie deutlich günstiger zu finden – siehe Preisvergleich im Anschluss. Man bekommt dafür allerdings, wie der Name bereits verrät, eine 4K-Auflösung. Das ist die vierfache Pixelzahl von Full-HD mit 1080p und wird von keinem anderen Kandidaten im Test erreicht. Die höheren Datenströme von maximal 323 MBit/s erfordern eine USB-3.0-Verbindung.

Die Brio 4K von Logitech lieferte mit Abstand das beste Bild bis hin zur 4K-Auflösung.

Mit QuickTime konnten wir der Kamera lediglich 1080p entlocken, der Hersteller empfiehlt für den Mac die Software SwiftCapture, mit der man auch 4K-Videos (bei 30 fps) aufzeichnen kann. In Aufnahmen mit der kostenlosen Demoversion prangt jedoch mittig ein schriftlicher Hinweis. Die Vollversion kostet rund 35 Euro. Außerdem vermissten wir im Interface simple Knöpfe wie "Enter" oder "Stop".

Im QuickTime Player fehlte den Bildern an der linken Seite ein Streifen, den die Software an der rechten Seite wieder anfügte. Der Fehler trat nach kurzer Zeit auch bei einem Ersatzgerät auf, das Logitech uns zur Verfügung stellte, nicht jedoch mit SwiftCapture, Photo Booth, FaceTime oder Skype.

Die Brio lieferte ansonsten in 4K wie auch in Full HD in allen Belangen das beste Bild. Besonders gut gelang ihr die gezielte Nachbelichtung von Gesichtern vor einem hellen Hintergrund. Die "Camera Settings" von Logitech konnten wieder den Winkel verkleinern, aber auch hier verringerte sich die Auflösung erheblich.