DVB-T2-HD auf dem Mac: Erster Test des Freenet-Sticks

Seite 2: Beta-Software im Test

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Die Software erhält man unter freenet.tv/software kostenlos. Zur Installation mussten wir einen Rechtsklick verwenden und dann auf "Öffnen" klicken, sonst warnt macOS vor einem nicht vertrauenswürdigen Entwickler. Offensichtlich hat der Entwickler keine Developer-ID bei Apple registriert, um seine Software zu signieren. Beim ersten Einsatz las sie die Stick-ID aus und verknüpfte sie mit einem zuvor angelegten Benutzerkonto. Ohne das ging es nicht, und vor einem eventuellen Verkauf müsste man diese Verknüpfung wieder lösen. Updates pflegt die Software über eine Online-Verbindung ein.

Nach einem automatischen Frequenzsuchlauf standen uns in Hannover alle DVB-T2-HD-Kanäle zur Verfügung. Die Oberfläche hielt keinerlei Funktionen im Hauptmenü bereit, statt dessen fährt man mit dem Mauszeiger an den linken, unteren oder rechten Fensterrand. Die Funktionen erklärt ein Handbuch, das sich als PDF herunterladen lässt.

Unten tat sich eine unübersichtliche EPG-Ansicht mit Infos zur momentan laufenden Sendung auf. Über ein Symbol kamen wir in den Videotext-Decoder. Rechts versteckte sich der Lautstärkeschieber. Per Doppelklick wechselten wir ins Vollbild und zurück.

Freenet-Mac (6 Bilder)

Die Oberfläche der Freenet-TV-Software zeigt ihre Menüs erst, wenn der Mauszeiger an der richtigen Stelle steht.

Auf der linken Seite fanden sich eine Programm-Liste und das Hauptmenü. Mittels einer persönlichen Favoritenliste konnten wir die Reihenfolge der Sender sortieren, außerdem ließ sich die Empfangsstärke ansehen. Was fehlte, war eine Aufnahme- oder auch nur eine Timeshift-Funktion – selbst für die unverschlüsselten Sender. Umschalten ließ sich mit den horizontalen Cursor-Tasten, die Lautstärke regelten die vertikalen. Eine Apple-Remote wurde als Fernbedienung nicht erkannt.

Unser Testrechner, ein aktueller Mac mini mit 2,6 GHz und 8 GByte RAM genügte zur Dekodierung, allerdings benötigte das Umschalten bis zu zehn Sekunden und die Prozessorlast erreichte bis zu 340 (von 400 möglichen) Prozent auf dem Zweikerner mit Hyper-Threading. Der Rechner wurde recht warm, der Lüfter drehte etwas hoch.

Die Bildqualität überstieg um Längen das vorherige DVB-T und kam an die per Satelliten-Übertragung heran. Ruckler oder Pixel-Glibbern traten sehr selten auf, allerdings reagierte der Stick sehr empfindlich auf Störungen im Antennenempfang.

Schön, dass nun auch Mac-Anwender DVB-T2 HD inklusive der Privatsender nutzen können. Es reicht allerdings nicht, es nur zu sehen, man möchte die Programme auch anhalten und aufnehmen können. Dies leistet die Freenet-Software aber auch nicht unter Windows. (jes)