Die Neuerungen von Ubuntu 11.04

Seite 2: System & Software, Fazit

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Die Softwareverwaltung haben die Ubuntu-Entwickler in Unity integriert, neue Pakete lassen sich direkt über das Dash installieren, indem man den Namen des Pakets oder einen Suchbegriff im Suchfeld eingibt. Das Suchergebnis umfasst sowohl installierte als auch nachinstallierbare Pakete; wählt man ein noch nicht installiertes Programm, startet das Dash automatisch das Ubuntu Software-Center für die Installation. Allerdings erfasst die Suche nicht alle Pakete: Den Konsolen-Datei-Manager Midnight Commander findet das Dash zum Beispiel nicht, sondern bietet stattdessen nur die Clones Gnome-Commander, Tux-Commander und Krusader an, die über ein GUI verfügen.

Die wichtigsten Neuerungen bei den Softwarepaketen sind, dass Ubuntu 11.04 Libre Office anstelle von OpenOffice verwendet. Außerdem wurde Firefox 3.5 durch Firefox 4 als Standard-Browser ersetzt. Der Kernel wurde auf Version 2.6.38.2 aktualisiert, was nicht nur Vorteile bringt: Wie Phoronix feststellte, verbrauchen manche Rechner mit neueren Kerneln oftmals mehr Strom als mit älteren Versionen, was insbesondere bei Notebooks und Netbooks zu spürbar kürzeren Akkulaufzeiten führt. Die Ubuntu-Entwickler wollen das Problem im Rahmen eines Updates beheben.

Weitere Aktualisierungen betreffen den X-Server, bei Ubuntu ist Xorg Version 1.10.0 dabei, der bereits Gesten unterstützt und einen Prototypen der Multitouch-Extension (XInput 2.1) mitbringt, Upstart wurde aktualisiert und mit zusätzlichen Events ausgestattet, Banshee 2.0 hat den Musik-Player Rhythmbox ersetzt, bei Kubuntu wurden KDE und Plasma auf Version 4.2.6 aktualisiert und bei Xubuntu kommt nun Xfce 4.8 zum Einsatz.

Gleich geblieben ist die Installation proprietärer Firmware-Dateien und Grafiktreibern. Findet Ubuntu 11.04 Hardware, die proprietäre Treiber benötigt, wird sowohl auf dem Unity-Desktop als auch beim althergebrachten Gnome-Desktop in der Programmleiste rechts oben eine Steckkarte angezeigt. Klickt man darauf, startet das Programm Jockey und bietet die Installation der proprietären Software an. Das ist vor allem bei Rechnern mit Nvidia-Grafik-Chips erforderlich, auf denen ansonsten mangels 3D-Beschleunigung nur der Gnome-Desktop und nicht der neue Unity-Desktop startet. Aber auch für manche WLAN- und Ethernet-Adapter sind proprietäre Firmware-Dateien erforderlich.

Trotz aller Unkenrufe, der Einsatz von Unity als Standard-Desktop sei verfrüht, ist Ubuntu 11.04 eine stabile und weitgehend leicht zu bedienende Linux-Distribution – wenn auch Raum für Verbesserungen bleibt. Gerade der Start nicht so häufig benötigter Programme, etwa für die Systemverwaltung, ist im Dash einwenig umständlich ausgefallen. Wem die neue Optik gar nicht gefällt, der kann aber jederzeit auf den altbekannten Gnome-2-Desktop umschalten oder aus den PPA-Repositories Gnome 3 mit Gnome Shell nachinstallieren.

Ubuntu 11.04 gibt es als x86- und x86-64-Variante für Desktops und Server beim Ubuntu-Projekt zum Download. (mid)