Eine Stunde laden, eine Stunde fahren: Test E-Motorrad Zero DSR/X Black Forest​

Zero bringt eine vollbekofferte Fernreise-Version der DSR/X namens "Black Forest Edition". Wir maßen im Test die Ladeetappen auf Landstraße und Autobahn.​

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Zero DSR/X Black Forest​

(Bild: Francesc Montero)

Lesezeit: 18 Min.
Von
  • Clemens Gleich
Inhaltsverzeichnis

Von den drei Herstellern von großen Motorrädern (EU-Fahrzeugklasse L3e-A3) suchen zwei ihr Heil darin, das beliebteste Segment zu bespielen: die Reiseenduro. Der italienische Hersteller Energica setzt bei der Experia dabei auf einen CCS-Schnellladestecker unter dem Sitz. Der amerikanische Hersteller Zero dagegen setzt in der DSR/X auf ein (optionales) starkes Onboard-Ladegerät, mit dem das Motorrad bis zu 12 kW von einfachen AC-Ladesäulen zieht (Energica: bis 24 kW DC). Wir testen hier die "Black Forest Edition" dieses Motorrads mit Seitenkoffern, Topcase und Tourenscheibe.

Zeros Herangehensweise hat mitgeholfen, die Firma zum weltweiten Marktführer großer E-Motorräder zu machen. Der Vorteil ist offensichtlich: AC-Lader wurden in den ersten beiden Wellen des Infrastrukturbaus für E-Fahrzeuge massenhaft ausgerollt. Aufgrund der Preisdifferenz wird weiterhin mehr AC als DC zugebaut. Das wichtige Zubehör bei Zero dazu heißt "Rapid Charger" (2975 Euro Aufpreis). Zeros Onboard-Ladegerät ist modular aufgebaut. Eine Modulscheibe liefert 3 kW Ladeleistung, das ist die Grundausstattung der kleinen Zeros. Die DSR/X enthält serienmäßig bereits zwei Scheiben, lädt also mit 6 kW. Für die maximal möglichen 12 kW muss das Gepäckfach in der Tankattrappe geopfert werden, der genannte Aufpreis gezahlt werden und ein Händler für die Montage gefunden werden. Es bleibt am Motorrad dann nur ein kleines Geldbeutel-Handy-Fach, immerhin mit USB-Strom zum Laden. Mit dieser Ausstattung kam das Testmotorrad, denn ohne sollte man das Thema "elektrisches Reisen" bei Zero gar nicht erst anfangen.

Der Nachteil von Zeros Idee: Man muss ein Typ-2-Ladekabel mitführen, weil die meisten AC-Säulen kein integriertes Kabel bieten. Ein Kabel mitnehmen ist im Auto selten ein Platzthema, am Motorrad sieht das jedoch ganz anders aus. Am Testmotorrad reservierte ich einen kompletten Koffer für das Typ-2-Kabel und einen Schuko-Ladeadapter zum an normalen Steckdosen über Nacht laden. Das ging, weil ich allein und kurz unterwegs war. Für Fernreisen zu zweit ist die Kabelunterbringung ein Thema. Das Kabel muss schon in die Koffer, weil es so teuer ist. Wie gut Zeros Idee zukünftig funktioniert, bleibt abzuwarten. Es zeigt sich schon jetzt, dass an den Transitstrecken natürlich DC-Schnellladung ausgebaut wird (dazu später mehr bei den Autobahnetappen), AC abgebaut. Mit 12 Jahren E-Tour-Erfahrung, allen Apps und guten Mutes fuhr ich über die Alb und durch den Schwarzwald mit der danach benannten Zero-Reiseenduro, um Ladeetappen zu messen.

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