Insektenentferner im Vergleich: Sonax gegen Go/On​!

Insektenentferner sollen die Reinigung erleichtern. Ist das teure Markenprodukt besser als das günstige Mittel? Welche Alternative wir empfehlen​

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Insektenentferner im Vergleich

(Bild: Franz)

Lesezeit: 3 Min.

Es mag manch einem etwas altmodisch erscheinen, aber Testwagen werden von uns in der Regel vor der Rückgabe an den Hersteller gesäubert. Schließlich bekommen wir sie meist sorgsam aufbereitet in die Redaktion geliefert. Der BMW iX1 hat etliche Kilometer auf der Autobahn zugebracht und dabei reichlich Insekten an der Front eingesammelt. Das breit aufgestellte Angebot an Reinigungs- und Pflegemitteln hat auch dafür etwas zu bieten. Spezielle Insektenreiniger sollen das Säubern erleichtern, so lautet das Versprechen. Für einen Test besorgten wir uns in einem Baumarkt zwei Mittel, die schnell vielerorts verfügbar sind – den "Sonax Insektenentferner" für 11, den "Go/On! Insektenlöser" für 5 Euro. Leisten sie, was die Hersteller bewerben? Lohnt es sich, mehr Geld für ein Markenprodukt auszugeben? Was sind mögliche Alternativen?

Das Versprechen ist ähnlich: Aufsprühen, kurz einwirken lassen, anschließend das Auto ganz normal waschen. Dafür müssen die Mittel eine gewisse Aggressivität mitbringen, denn anders ist in 2 (Go/On!) bzw. 3 bis 5 Minuten (Sonax) eine Aufweichung der Insektenüberreste nicht zu erreichen. Die Sonax-Sprühflasche verteilt ihren Inhalt etwas breiter und gleichmäßiger als die Konkurrenz. Empfehlen würde ich, auch diese Mittel nicht auf heißen Lack anzuwenden. Einen entsprechenden Hinweis gibt es auf beiden Flaschen. Keinesfalls sollte man einen solchen Reiniger auf dem Lack eintrocknen lassen.

Autopflege

Von der Vorstellung, dass im Anschluss alle Überreste sich einfach abwischen lassen, sollte man sich gar nicht erst hingeben. Beide Mittel erleichtern die Reinigung deutlich, doch auch ein Hochdruckreiniger an der Waschbox allein genügte nicht, um alles zu entfernen. Das gelang auch mit der Schaumbürste nicht überall. Auf der Frontscheibe und den leicht rauen Außenspiegelgehäusen blieb kaum etwas zurück, an der vorderen Frontverkleidung aber waren einige Überbleibsel zu sehen. Der Insektenentferner von Sonax lag im direkten Vergleich minimal vorn, wirklich rückstandsfrei war aber auch die damit behandelte und anschließend mit einer Schaumbürste bearbeitete Fläche nicht.

Abgesehen davon sollte man sich bewusst machen, dass man hier einen ziemlich aggressiven Reiniger einsetzt. Das ist nicht nur aus Sicht der Umwelt bedenklich, viele Waschbox-Betreiber untersagen den Einsatz solcher Mittel auch. Hinzu kommt, dass diese Reiniger jeglichen Lackschutz, der zuvor aufgetragen wurde, zuverlässig entfernen. Beides sind gute Gründe, von solchen Mitteln die Finger zu lassen. Denn Insektenüberreste lassen sich auch ohne chemische Keule entfernen. Wie das geht, haben wir in diesem Artikel gezeigt:

Aus der Praxis

Grundsätzlich kann man sich solcherlei Arbeit auch etwas erleichtern, in dem das Auto mit Wachs oder einer Versiegelung geschützt wird. Beides verhindert naheliegenderweise nicht die Verschmutzung an sich, vereinfacht aber die Reinigung. Die Zeit vorab ist also gut investiert. Besonders teuer müssen solche Mittel übrigens nicht sein, wobei man sich mit einer geschickten Wahl sehr viel Mühe bei der Verarbeitung spart. Gute Erfahrungen in dieser Hinsicht habe ich mit "Sonax PolymerNetShield" und "Collinite Super DoubleCoat Wax #476s" gemacht, die bei einer durchschnittlichen Fahrzeugnutzung mehrere Monate Lackschutz bieten – sofern bei der Vorarbeit nicht alles falsch gemacht wurde. Die verbliebenen Überreste am Testwagen wurden übrigens mit einer sanften Politur entfernt. Damit die nächste Redaktion es etwas leichter hat, bekam die Front noch einen Wachsauftrag spendiert.

Insektenentferner im Vergleich (7 Bilder)

Nicht nur Ästheten werden das verstehen: So konnten wir den Testwagen nicht zurückgeben. Er hatte nach zahlreichen Kilometern auf der Autobahn viele Insektenleichen an der Front.
(Bild: Franz)

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(mfz)