Test: Zehn Imprägniermittel für Cabrioverdecke

Die Pflege eines Textilverdecks lohnt sich fraglos, denn Ersatz ist teuer. Die Unterschiede, die ein Test aufdeckt, sind bemerkenswert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Test: Zehn Imprägniermittel für Cabrioverdecke
Lesezeit: 3 Min.

Zahlreiche Faktoren setzen einem Stoffverdeck zu: UV-Strahlung, mechanische Belastungen, Frost. Es gibt wirklich sehr gute Gründe, das textile Dach eines Cabrios sorgsam zu pflegen. Allein der monetäre ist ein gewichtiger Anreiz, denn der Ersatz ist auch bei Drittanbietern oftmals ein teures Vergnügen. Schutz verspricht eine Imprägnierung, die es als Spray und zum Auftragen gibt. Die Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e.V. (KÜS) und die Autobild haben zehn Imprägniermittel getestet. Die Unterschiede sind bemerkenswert, wobei sich auch bei diesem Test ein Blick auf die Details lohnt.

Für den Test wurde handelsüblicher Verdeckstoff verwendet. Bewertet wurden Anleitung (10 Punkte), Sprühverhalten (40), Trocknungszeit (20), Rückstandsfreiheit (30), Schutzwirkung vor Ölen und Harzen (30), Abperlverhalten (100) und die Kosten (25). Insgesamt gab es also 255 Punkte zu vergeben, der Testsieger konnte davon immerhin 239 einsammeln.

Entscheidend für die Wirkung sei ein gleichmäßiger Auftrag der Produkte, so die Tester. Dabei seien Aerosole klar im Vorteil, heißt es weiter. Das ist nicht grundlegend falsch, doch für einen gleichmäßigen Auftrag braucht es dann auch eine windarme Umgebung wie beispielsweise eine Garage. Andernfalls kann ein Mittel aus einer Pump-Flasche durchaus einfacher zu verarbeiten sein. Bei Nanoprotect bilden sich kleine kristallähnliche Rückstände auf dem Stoff, Caramba weißgraue, wollartige. Frei von jeglichen unerwünschten Überbleibseln sind A1, Nigrin, Meguiar´s und Liqui Moly.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Immerhin 100 Punkte vergaben die Tester für die Hydrophobie, also dafür, wie wasserabweisend der Stoff nach der Behandlung ist. Die ermittelte Spanne ist riesig. Der Testsieger von Dr. Wack und der drittplatziere Imprägnierer von Meguiar‘s erreichen die volle Punktzahl, auch Liqui Moly, Koch Chemie und Sonax schnitten sehr gut ab. Der Rest des Testfeldes ist dann schon erheblich schlechter. Bei ihnen zeigten sich schon beim ersten Durchlauf Anzeichen dafür, dass sie sich mit Wasser vollsaugen.

Zehn Testdurchläufe mussten die Kandidaten überstehen, und nur drei überzeugten mit ihrem Abperlverhalten auch danach: A1, Koch Chemie und Meguiar‘s. Wie Sonax und Liqui Moly zu 90 von 100 Punkten in dieser essenziellen Kategorie bekommen konnten, ohne in der Haltbarkeit komplett zu überzeugen, ist eine gute Frage.

(Bild: KÜS)

Ähnlich wie bei der Lackpflege setzt ein optimales Ergebnis eine ebensolche Vorarbeit voraus, die nicht zu unterschätzen ist. Das Verdeck muss wirklich sauber und absolut trocken sein. Zudem sollte der Stoff nicht zu heiß oder zu kalt sein. Auch sollten die Mittel Gelegenheit haben, vollständig auszutrocknen. Wird all das berücksichtigt, kann die Schutzwirkung durchaus ein paar Monate anhalten. Entscheidend dafür ist weniger die Rezeptur als viel mehr die äußeren Umstände. Die Verarbeitung der meisten Mittel im Test dürfte allerdings nur wenige Minuten in Anspruch nehmen – und die sind sicher gut investierte Zeit.

(mfz)