Milchstraße bis Polarlichter: So gut klappt Astrofotografie mit dem Smartphone

Seite 5: Allgemeine Tipps zur Astrofotografie mit dem Smartphone

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Für viele Motive in der Nacht sollten Sie sich Spots mit einem möglichst dunklen Himmel suchen. Unterstützen können Sie hierbei sogenannte Lichtverschmutzungskarten, welche die Klassen der Himmelshelligkeit farblich darstellen. Ein Beispiel ist der Light Pollution Atlas 2020 von David Lorenz. Dabei gilt: Je dunkler die Farben (etwa grün oder blau), desto dunkler ist der Standort. Nicht nur die künstliche Lichtverschmutzung kann jedoch den dunklen Nachthimmel stören, sondern auch der Mond und die Dämmerung.

Um diese Faktoren für Ihren geplanten Fotospot beurteilen zu können, eignet sich die kostenfreie Webanwendung Photo Ephemeris, für welche Sie lediglich einen Account anlegen müssen. Sollten Sie über Mond- und Dämmerungszeiten hinaus weitere Planungsdaten benötigen, so empfehlen sich kostenpflichtige Fotografen-Apps wie Planit Pro (Android/ iOS) oder PhotoPills (Android/ iOS).

Ein richtig dunkler Standort bringt jedoch meist eine Herausforderung mit sich: Der Vordergrund wird auf den Aufnahmen in der Regel sehr dunkel. Dies lässt sich leider auch durch die beste Stacking-Technik nicht verbessern. In diesem Fall können jedoch selbst etwas "Lightpainting" betreiben und Objekte im Vordergrund während der Aufnahme kurz mit einer Taschen- oder Stirnlampe anstrahlen. Wenige Sekunden genügen bereits. An manchen Fotospots, wie beispielsweise in den Dolomiten, haben Sie jedoch trotz ausreichend dunklem Himmel meist noch etwas Lichtverschmutzung im Vordergrund, was das Fotografieren in der Nacht einfacher gestaltet.

Fehlt die Beleuchtung im Vordergrund, wird dieser in Astroaufnahmen leider meist sehr dunkel. Etwas Lichtverschmutzung aus dem Tal oder eine Taschenlampe bei nahen Objekten kann hier Abhilfe schaffen, wie Sie in anderen Bildern dieses Artikels sehen. Den Sternenhimmel und die Milchstraße fängt das Google Pixel 6 aber beeindruckend ein.

Ansonsten können das Mondlicht oder die Lichtreflektion im Schnee dabei helfen, auch den Vordergrund hell abzubilden – beispielsweise in der Polarlichtfotografie.

(ssi)