"Omno" angespielt: Entspannt die Welt retten

Mit ”Omno” macht Solo-Entwickler Jonas Manke Träume wahr. Das Abtenteuerspiel ist entspannt, originell und wunderschön.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen

(Bild: heise online)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Müller
Inhaltsverzeichnis

Fünf Jahre werkelte der deutsche Entwickler Jonas Manke alias Studio Inkyfox an seinem Herzensprojekt ”Omno”. Das Abenteuerspiel um einen kleinen Weltenretter verzaubert Spieler und Spielerinnen mit einer traumhaften visuellen Umsetzung und braucht sich vor großen Vorbildern wie ”Journey” nicht zu verstecken.

Wir steuern ein einsames, gesichtsloses Wesen durch eine merkwürdige Landschaft, in der uns Pflanzen durch die Luft tragen, unser Stab zum Surfbrett wird und wir uns von einem Ort zum anderen teleportieren. Unser kleiner Held sammelt Lichtkristalle, um Tore zu öffnen, die uns irgendwann an das Ziel unserer Reise führen: ein Tempel im Himmel, der alle Fragen beantworten wird.

”Omno” ist ein rätselhaftes Abenteuer, das Jump’n Run-Spielelemente mit ein bisschen Knobelei verbindet. Die wichtigen Lichtkristalle verbergen sich an geheimen Orten, die erst durch ein gutes Auge und ein wenig Sprungakrobatik entdeckt werden. Manchmal müssen ein paar kleine Rätsel gelöst werden, in denen Steine verschoben oder Schalter aktiviert werden. Während für einige Sprungpassagen Präzision erforderlich ist, sind die kleinen Rätselaufgaben selbst für Kinder schnell durchschaut.

Daneben gibt es eine lebendige und vollkommen friedfertige Welt zu entdecken. Kleine und große Tiere sind keine Bedrohung, sondern helfen dem Helden oft in der Not oder bringen ihn an den nächsten Zielort. Manche folgen ihm wie Schoßtiere, andere lassen ihn durch geschickte Sprünge durch die Luft schweben. Obwohl die Grafik in ihrem Detailreichtum nicht mit Pixar-Filmen oder AAA-Spieleproduktionen konkurrieren kann, ist die Erfahrung des Animationskünstlers Manke deutlich zu spüren: Mit kleinen Gesten oder simpler Mimik erzeugt er witzige und emotionale Momente.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die entspannte Atmosphäre ist der große Pluspunkt dieses verträumten Abenteuers. Auch wenn der ein oder andere Moment etwas knifflig ist, werden Spieler und Spielerinnen nie unter Druck gesetzt. Stattdessen haben sie Zeit, diese Welt zu entdecken. Nahezu ohne Gewalt spazieren sie durch Sumpflandschaften oder Eistäler. Wenn dazu noch die beruhigende Musik aus dem Hintergrund klingt, kommen Urlaubsgefühle auf. In den aktuell anstrengenden Tagen ist dieses Abenteuer erst recht eine Reise wert – obwohl nach nur vier Stunden leider schon alles vorbei ist. Nur ganz hartnäckige Fans können in kleinen Zeitrennen die Spielzeit noch etwas strecken.

”Omno” macht Lust auf mehr. Mehr Rätsel, mehr Abenteuer, einfach mehr von dieser wundervollen Welt, die Jonas Manke im Alleingang geschaffen hat. Wunderschöne Bilder mit fließenden Animationen und einem Spielprinzip, das nicht nur Beschäftigungstherapie ist, sondern auch herausfordert ohne zu frustrieren, machen dieses Abenteuer zu einer besonderen Spielerfahrung. Zwischen all den stressigen, actionreichen und schwermütigen Videospielabenteuern der letzten Monate ist die entspannte Reise in die Welt von ”Omno” eine Wohltat.

”Omno” ist als Download für Windows, PS4 und Xbox One (im Gamepass enthalten) erschienen. Es kostet ca. 18 €. USK ab 0. Für unseren Artikel haben wir das Spiel mit der Windows-Version durchgespielt.

(dahe)