Praktisch quadratisch: Nikon S70 im Kurztest

Nikons erste Kamera mit OLED-Touchscreen bietet eine brillante Wiedergabequalität mit großem Einblickwinkel – typisch für diese Technologie. Rückseitig kommt sie komplett ohne zusätzliche Bedienelemente aus.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dr. Klaus Peeck
Inhaltsverzeichnis

Das besonders flache, quaderförmige (60,5 × 96,5 × 20 mm) 12-Megapixel-Modell Coolpix S70 ist – erstmals bei Nikon – mit einem 3,5"-OLED-Touchscreen ausgestattet (288.000 Subpixel). Mit ihrer Touch-Shutter-Funktion (Auslösung per Touchscreen) muss man zum Scharfstellen und Fotografieren nur noch am Monitor auf das gewünschte Motivteil tippen.

Tatsächlich kommt die S70 rückseitig ohne zusätzliche Bedienelemente aus. Der vollflächige kapazitive Touchscreen verschmiert allerdings schnell und erschwert das Halten der Kamera, so dass man leicht ungewollt Funktionen auslöst. Die Bedienung mit Handschuhen oder Gegenständen (Griffel) ist nicht möglich. Die Auflösung reicht für die üppigen 3,5"-Diagonale nur knapp, obwohl Farbbrillanz und Einblickwinkel OLED-typisch hervorragend sind – trotz der kontrastschwächenden Touchscreen-Beschichtung. Die Farbdarstellung der organischen Leuchtdioden-Pixel ist praktisch nicht blickwinkelabhängig.

Ihr kompaktes, relativ schlankes Gehäuse wird von einem halbseitigem Objektivschieber gut geschützt. Das 5-fach-Periskop-Zoom (ab 28 mm WW) arbeitet mit zügiger Touch-AF-Funktion, aber ohne manuelle Scharfstellmöglichkeit; auch die Belichtung erfolgt ausschließlich automatisch. Das Touch-Icon-Bedienkonzept (einschließlich Soft-Zoom und wahlweiser Touch-Bildaufnahme) gelang Nikon gut, die "Bedienelemente" richten sich sogar automatische bei Kameradrehung ins Hochformat aus. Die Nahblitzfunktion überzeugt. Ähnlich wie beim iPhone ist bei der Wiedergabe für Zoom und Scrollen eine Multitouch-Bedienweise möglich.

Die AF-Gesichtserkennung arbeitet sehr nervös, während die Serienbildrate ohne Blitzmöglichkeit eher gemütlich zur Sache geht. Das Objektiv kann mit lichtschwacher Teleblende und 2-stufiger Schnappblende nur bedingt zufriedenstellen. Bei Kunstlicht stört ein stark schwankender Weißabgleich und das farblich abweichende Livebild. Der (eher schwache) Blitz direkt am Objektiv provoziert "rote Augen". Die Videoclip- und -tonqualität sind nur mäßig, außerdem stört der Autofokus den Videoton durch Tickergeräusche.

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